James Hart CEO BCS
Jim Hart, CEO von BCS, erklärt die Zukunft der Rechenzentrumsbranche, geprägt durch KI, Nachhaltigkeit und neue Technologien. Jim Hart, CEO of BCS, explains the future of the data centre industry, shaped by AI, sustainability and new technologies.
Die Rechenzentrumsbranche befindet sich in einem stetigen Wandel. Was einst als reine Unterbringung von IT-Infrastruktur betrachtet wurde, hat sich zu einem komplexen Ökosystem entwickelt, das die digitale Transformation der Welt vorantreibt. Dieser Wandel wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die steigende Nachfrage nach Rechenleistung, die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und die Integration neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI).

Früher wurde der Bau von Rechenzentren oft nach einem traditionellen Modell abgewickelt, bei dem Architekten federführend sind. Inzwischen hat sich ein neuer Ansatz etabliert, der die mechanischen und elektrischen bzw. elektronischen (M&E) Komponenten in den Vordergrund stellt. Da diese Komponenten den Großteil der Kosten und Risiken eines Projekts ausmachen, ist ein M&E-orientiertes Bereitstellungsmodell effizienter und birgt weniger Risiken.

Externe Beratung erforderlich

Durch die zunehmende Komplexität von Rechenzentrumsprojekten und den M&E-Ansatz hat die Rolle von spezialisierten Beratern in den letzten zehn Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Sie bieten Expertenwissen in der Planung, Gestaltung, Konstruktion und im Betrieb von Rechenzentren und unterstützen Unternehmen bei der Bewältigung der wachsenden Komplexität. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Energieeffizienz. Während früher der Fokus primär auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit lag, ist Nachhaltigkeit heute ein entscheidendes Kriterium. Berater spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung umweltfreundlicher Anlagen und der Integration neuer Technologien wie KI, maschinellem Lernen und dem Internet der Dinge (IoT).

Einfluss der KI

Eine der größten Herausforderungen für die Branche ist die Beschaffung von ausreichend nachhaltiger, verfügbarer und bezahlbarer Energie. Die steigende Nachfrage nach Rechenleistung, insbesondere durch KI-Anwendungen, führt zu einem enormen Energiebedarf. Daher werden innovative Lösungen benötigt, um die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz zu reduzieren und den CO2-Fußabdruck zu minimieren. Dazu gehören die Steigerung der Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Entwicklung neuer Energiekonzepte wie Microgrids und Energiespeicher.

Die rasante Entwicklung der KI verändert die Anforderungen an Rechenzentren grundlegend. KI-Anwendungen benötigen deutlich mehr Rechenleistung und stellen höhere Anforderungen an Latenzzeiten, was zu neuen Herausforderungen für die Netzwerkinfrastruktur führt. Von der Verkabelung und Konnektivität bis hin zur Architektur und Anpassungsfähigkeit müssen Rechenzentren neu gedacht werden, um den Bedürfnissen von KI gerecht zu werden. Innovationen wie rollbare Glasfaser-Flachkabel ermöglichen eine höhere Packungsdichte und vereinfachen die Installation, während gleichzeitig die Latenzzeiten minimiert werden.

Die Standortwahl für Rechenzentren wird ebenfalls durch den Energiebedarf und die Nachhaltigkeitsziele beeinflusst. Die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien und die Nähe zu Stromnetzen spielen eine immer wichtigere Rolle. Gleichzeitig müssen Rechenzentren auch physisch zugänglich und sicher sein. Die Suche nach geeigneten Standorten wird daher immer aufwändiger.

Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Rechenzentrumsbranche wird von ihrer Fähigkeit abhängen, sich an die neuen Trends anzupassen und innovative Lösungen zu entwickeln. Die Integration von Quantencomputing, KI-gesteuerter Autonomie, modularen und Edge-Rechenzentren sowie die Nutzung von 5G-Technologie werden die Branche in den kommenden Jahren weiter transformieren. Die Förderung von Diversität und die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte sind ebenfalls entscheidend, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Dazu ist es wichtig, dass die Branche transparenter agiert und sich stärker nach außen öffnet. Es muss deutlich werden, welche Möglichkeiten junge Menschen haben und welche Chancen sich ihnen eröffnen, wenn sie mit ihren Fähigkeiten die Rechenzentrumsbranche bereichern.

The data centre industry is undergoing constant change. What was once considered purely the housing of IT infrastructure has developed into a complex ecosystem that is driving the digital transformation of the world. This change is influenced by various factors, including the increasing demand for computing power, the growing importance of sustainability and the integration of new technologies such as artificial intelligence (AI).

In the past, data centres were often built according to a traditional model, with architects taking the lead. A new approach has now established itself, which focuses on the mechanical and electrical or electronic (M&E) components. As these components account for the majority of a project’s costs and risks, an M&E-oriented delivery model is more efficient and carries fewer risks.

External consulting required

Due to the increasing complexity of data centre projects and the M&E approach, the role of specialised consultants has become enormously important over the last ten years. They offer expert knowledge in the planning, design, construction and operation of data centres and support companies in coping with the growing complexity. A key aspect here is energy efficiency. Whereas the focus used to be primarily on availability and reliability, sustainability is now a decisive criterion. Consultants play a key role in the development of environmentally friendly facilities and the integration of new technologies such as AI, machine learning and the Internet of Things (IoT).

Influence of AI

One of the biggest challenges for the industry is procuring sufficient sustainable, available and affordable energy. The increasing demand for computing power, especially from AI applications, is leading to enormous energy requirements. Innovative solutions are therefore needed to reduce dependence on the public power grid and minimise the carbon footprint. These include increasing energy efficiency, using renewable energies and developing new energy concepts such as microgrids and energy storage systems.

The rapid development of AI is fundamentally changing the requirements for data centres. AI applications require significantly more computing power and place higher demands on latency, which leads to new challenges for the network infrastructure. From cabling and connectivity to architecture and adaptability, data centres need to be rethought to meet the needs of AI. Innovations such as rollable flat fibre optic cables enable higher packing density and simplify installation while minimising latency.

The choice of location for data centres is also influenced by energy requirements and sustainability goals. The availability of renewable energies and proximity to power grids are playing an increasingly important role. At the same time, data centres must also be physically accessible and secure. The search for suitable locations is therefore becoming increasingly complex.

Looking to the future

The future of the data centre industry will depend on its ability to adapt to new trends and develop innovative solutions. The integration of quantum computing, AI-driven autonomy, modular and edge data centres, and the use of 5G technology will continue to transform the industry in the coming years. Promoting diversity and training qualified specialists are also crucial to successfully meeting the challenges of the future. To this end, it is important for the industry to act more transparently and open up more to the outside world. It must be made clear what opportunities young people have and what chances are open to them if they enrich the data centre industry with their skills.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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