Dr. Nils Kaufmann, Geschäftsführer der vshosting GmbH

Warum Unternehmen Workloads aus der Cloud zurückholen, schildert Dr. Nils Kaufmann, CEO der VSHosting GmbH, in einem Gastbeitrag.  

Dr. Nils Kaufmann, CEO of VSHosting GmbH, explains in a guest article why companies are repatriating workloads from the cloud.

Noch 2016 lehnte fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen Cloud Computing ab, wie der jährlich erscheinende Cloud Monitor von Bitkom Research und KPMG zeigt. Das hat sich mittlerweile aber geändert und laut Bitkom nutzen bereits 9 von 10 Unternehmen Cloud Services. Mit der Migration ihrer Workloads in die Cloud wollen Unternehmen laut Bitkom vor allem Kosten sparen, ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren und die IT-Sicherheit erhöhen. Auch die Transformationen zu modernen Bereitstellungsmodellen wie Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) spielen eine große Rolle.

 

Drei gute Gründe für den Schritt zur Cloud RepatriationA

Der Weg in die Public Cloud ist allerdings keine Einbahnstraße – im Gegenteil. In jüngster Zeit ist ein Trend zu beobachten, der als „Cloud Repatriation“ bezeichnet wird. Unternehmen holen ihre Workloads ganz oder teilweise aus Public-Cloud-Umgebungen zurück ins eigene Rechenzentrum oder in die dedizierte Infrastruktur eines Providers. Dieser Trend spiegelt das Bestreben von Organisationen wider, die Vor- und Nachteile der Cloud-Nutzung neu zu bewerten und anzupassen. Unternehmen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für die Cloud Repatriation:

  1. Kosten

Es mag überraschen, dass ausgerechnet Kostenbetrachtungen zu Cloud Repatriation führen – schließlich galt die Public Cloud lange als unschlagbar günstig. Tatsächlich aber können die Kosten durch das nutzungsabhängige Abrechnungsmodell schnell aus dem Ruder laufen. Wächst der Bedarf, steigt auch der Rechnungsbetrag entsprechend. An einem bestimmten Punkt ist es deshalb wirtschaftlicher, die Workloads in einer eigenen Infrastruktur oder bei einem passenden Dienstleister zu betreiben, da hier die relativen Kosten pro Workload mit zunehmender Auslastung sinken.

  1. Rechtliche Bedenken

Bedenken hinsichtlich Datensicherheit, Datenschutz und Compliance, vor allem in regulierten Branchen, treiben Unternehmen dazu, ihre Daten und Anwendungen wieder in-house zu verwalten. Insbesondere gesetzliche Regularien wie etwa die seit 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) oder die ab diesem Jahr geltende NIS2-Richtlinie könnten eine Rückholung der Daten für einige Unternehmen erforderlich machen.

  1. Datensouveränität

Mit der Speicherung in einer Public Cloud verlieren Unternehmen zumindest teilweise die Kontrolle darüber, wo ihre Daten liegen und wer darauf zugreifen kann. Das ist nicht nur problematisch, wenn es um personenbezogene Informationen geht. Auch Forschungsergebnisse, Patente, Unternehmensstrategien, unveröffentlichte Bilanzzahlen und andere Geschäftsgeheimnisse sollten nicht in fremde Hände gelangen. Viele Unternehmen holen deshalb solche sensiblen Informationen aus der Public Cloud zurück in eine Infrastruktur, die sie rechtlich besser kontrollieren können.

 

Externe Expertise ist unbezahlbar

Cloud Repatriation kann also in bestimmten Fällen sinnvoll sein und Managed Service Provider (MSPs), insbesondere jene mit eigenen Rechenzentren, spielen beim Entscheidungsprozess eine wichtige Rolle. Sie bieten nicht nur technische Expertise, sondern auch infrastrukturelle Ressourcen, die für Unternehmen, die eine Cloud Repatriation vor allem als Hybrid- oder Multi-Cloud-Modell in Betracht ziehen, von großem Wert sind.

Durch die Nutzung der Rechenzentren von MSPs können Unternehmen von einer kontrollierten und sicheren Umgebung profitieren, die eine private Cloud bietet. Diese Umgebungen sind optimal auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen eines Unternehmens zugeschnitten und bieten eine Kombination aus Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit. Unternehmen können so von den verschiedenen Vorteilen wie verbesserte Kostenkontrolle und Leistungsoptimierung profitieren. Zudem kann die Private Cloud helfen, strenge Compliance-Anforderungen zu erfüllen, und bietet eine erhöhte Kontrolle über IT-Ressourcen.

 

Planung als notwendiges Fundament

Wie jede Migration kann die technische Umsetzung der Cloud Repatriation komplex sein. Daher benötigt es eine gründliche Planung und Testung im Vorfeld sowie eine langfristige IT-Strategie. Im besten Fall steht ein externer Partner beim gesamten Vorgang mit der fachlichen Expertise zur Seite.

Unternehmen, die Cloud Repatriation in Betracht ziehen, sollten eine gründliche Analyse durchführen, um sicherzustellen, dass dieser Schritt ihre langfristigen Ziele unterstützt.

 

Eine sorgfältige Planung und umfangreiche Tests sind entscheidend, um Unterbrechungen zu minimieren. Zudem ist es wichtig sicherzustellen, dass die neue Infrastruktur zukünftiges Wachstum und Veränderungen unterstützen kann, und dass alle Sicherheits- und Compliance-Anforderungen erfüllt werden. Schließlich bestimmt der Workload, welche Plattform aus technischer und rechtlicher Sicht die beste ist – und nicht umgekehrt.

Entsprechend ist eine vollständige Repatriierung aller Services jedoch für die wenigsten Unternehmen sinnvoll. Stattdessen ist ein Hybrid- oder Multi-Cloud-Modell meist zielführend, da je nach Bedarf Ressourcen aus verschiedenen Public- und Private-Cloud-Angeboten kombiniert werden können.

Um eine solche komplexe Hybrid-Cloud-Umgebung sicher, performant und datenschutzkonform zu implementieren und 24/7 zu betreiben, benötigen Unternehmen einen verlässlichen Partner wie vshosting, der Private und Public Services nicht nur bereitstellt, sondern sie auch an 365 im Jahr Tagen betreut. Mit seinen Beratungs- und Migrationsservices unterstützt vshosting Kunden außerdem dabei, eine maßgeschneiderte Cloud-Strategie zu entwickeln und umzusetzen.

In 2016, almost one-fifth of German companies still rejected cloud computing, according to the annual Cloud Monitor published by Bitkom Research and KPMG. This has changed, however, and according to Bitkom, 9 out of 10 companies are already using cloud services. By migrating their workloads to the cloud, companies are primarily looking to save costs, reduce their carbon footprint and increase IT security, according to Bitkom. The move to modern delivery models such as platform-as-a-service (PaaS) and software-as-a-service (SaaS) is also playing an important role.

Three good reasons for moving away from the cloud

The road to the public cloud is not a one-way street. Recently, we have seen a trend known as cloud repatriation. Enterprises are bringing some or all of their workloads back from public cloud environments to their own data centers or to a provider’s dedicated infrastructure. This trend reflects organizations‘ efforts to reevaluate and adjust to the pros and cons of cloud computing. Enterprises are choosing to repatriate to the cloud for several reasons:

 

  1. cost

It may come as a surprise that it is cost considerations that are driving cloud repatriation-after all, the public cloud has long been considered unbeatably cheap. In reality, however, costs can quickly spiral out of control due to the pay-per-use billing model. As demand increases, so does the bill. At a certain point, it becomes more economical to run the workloads on your own infrastructure or with a suitable service provider, as the relative cost per workload decreases with increasing utilization.

 

  1. legal concerns

Concerns about data security, privacy and compliance, especially in regulated industries, are driving companies to bring their data and applications back in-house. In particular, legal regulations such as the General Data Protection Regulation (GDPR), which has been in effect since 2018, or the NIS2 Directive, which comes into effect this year, may require some companies to bring their data back in-house.

 

  1. data sovereignty

By storing data in a public cloud, organizations lose at least some control over where their data resides and who can access it. This is not only problematic when it comes to personal information. Research results, patents, corporate strategies, unpublished balance sheets, and other trade secrets should not fall into the hands of third parties. As a result, many companies are moving such sensitive information from the public cloud back to an infrastructure that they can better control legally.

 

Outside expertise is invaluable

 

Cloud repatriation can make sense in certain cases, and managed service providers (MSPs), especially those with their own data centers, play an important role in the decision-making process. They offer not only technical expertise, but also infrastructure resources that are valuable to companies considering cloud repatriation, especially as a hybrid or multi-cloud model.

 

By leveraging MSP data centers, businesses can benefit from the controlled and secure environment that a private cloud provides. These environments are designed to meet the specific needs and requirements of an organization and provide a combination of flexibility, scalability, and security. As a result, organizations can realize a number of benefits, including improved cost control and performance optimization. In addition, the private cloud can help meet stringent compliance requirements and provide greater control over IT resources.

Planning as a necessary foundation

 

As with any migration, the technical implementation of cloud repatriation can be complex. It requires thorough planning and testing upfront, as well as a long-term IT strategy. Ideally, an external partner will provide technical expertise throughout the process.

Organizations considering cloud repatriation should conduct a thorough analysis to ensure that the move supports their long-term goals.

 

Careful planning and extensive testing are essential to minimize disruption. It is also important to ensure that the new infrastructure can support future growth and change, and that all security and compliance requirements are met. Ultimately, the workload determines which platform is best from a technical and regulatory perspective – not the other way around.

As a result, a complete repatriation of all services makes little sense for most organizations. Instead, a hybrid or multi-cloud model is usually the best option, as resources from different public and private cloud offerings can be combined as needed. In order to implement and operate such a complex hybrid cloud environment securely, efficiently and in compliance with data protection regulations 24/7, companies need a reliable partner like vshosting that not only provides private and public services, but also manages them 365 days a year. With its consulting and migration services, vshosting also helps customers develop and implement a customized cloud strategy.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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