Das Start-up Innoloft schafft mehr Innovation im Handel dank Künstlicher Intelligenz mit Hilfe staatlicher Förderung.

Start-up Innoloft creates more innovation in retail thanks to artificial intelligence with the help of government funding.

Gerade kleinere Unternehmen haben oftmals Probleme dabei, ihre agile und flexible Arbeitsweise auf aktuelle Herausforderungen anzuwenden, da meistens die nötigen finanziellen Mittel fehlen. Das gilt insbesondere im Bereich Handel und Marktplätze, wo oft mit geringen Margen gearbeitet werden muss. Nun ergeben sich neue Möglichkeiten durch das Forschungszulagengesetz (FZulG), um weiterhin Ideen und Projekte in Deutschland voranzubringen. Mit einer möglichen Förderungssumme von bis zu einer Million Euro können Unternehmen ihre zukunftsweisenden Vorhaben unter gewissen, fest definierten Kriterien fördern lassen.

Ein Beispiel für eine solche Förderung ist das Aachener Start-up Innoloft. Mit seinem selbst entwickelten Baukastensystem LoftOS Suite bietet es eine einfache Lösung für die Entwicklung eigener B2B-Web-Plattformen. So nutzt das junge Unternehmen neuartiges Machine Learning, um die Funktionen von Suchmaschinen mit jenen von Marktplätzen zu verbinden. Komplexe Zusammenhänge werden so automatisch erkannt und Netzwerke digitalisiert, verwaltet und vergrößert.

Innoloft ist ein innovatives Softwareunternehmen. Kern des Angebots ist ein selbstentwickeltes Plattform-Baukaustensystem, die SaaS-basierte LoftOS Suite. Sie bietet Organisationen verschiedenster Branchen und Größen eine Grundlage für die Entwicklung eigener B2B-Web-Plattformen.

In 2020 wurde ein Entwicklungsprojekt mit dem Ziel initiiert, die bestehende Lösung auf ein vollständig neues technologisches Niveau zu heben. Schwerpunkt war dabei, Angebote und Nachfragen mit einer innovativen Matching-Lösung intelligent und automatisiert zusammenzubringen. Hierfür nutzt und verbindet Innoloft neue Machine Learning-Technologien (ML), insbesondere aus den Bereichen Natural Language Processing (NLP) und Computer Vision.

Zwei Arten des Matching

Am Markt existieren in der Regel zwei Arten von B2B-Matching-Angeboten: Suchmaschinen (Webcrawling, einfache Auflistung von Daten) und Marktplätze (Registrierung, anschl. Matching unter Mitgliedern). Die Innoloft GmbH verbindet beide Ansätze und adressiert darüber hinaus einige Schwächen. So waren zwar in der Zeit vor Natural Language Processing etliche Daten zu Anbietern und Produkten, die als Basis für B2B-Matching dienen, im Web ausreichend vorhanden. Diese waren jedoch nicht gut genug strukturiert und nur schlecht nutzbar. Wodurch der Aufwand, die Waren, Anbieter und potenzielle Kunden zusammenzubringen, zu hoch war. Und genau dieser Problematik hat sich Innoloft angenommen, mit dem Ziel Angebot und Nachfrage auf B2B-Marktplätzen effektiver zusammenzubringen.

Doch Innovationen wie LoftOS kosten Geld, was in kleineren Unternehmen oftmals nur begrenzt zur Verfügung steht. Genau hier kommen die staatlichen Förderungen für innovative Projekte ins Spiel.

Innovation ist kein Privileg großer Unternehmen. Gerade kleine Unternehmen sind oft agiler und flexibler als weltweit agierende Konzerne. Dies versetzt sie in die Lage, effizienter auf neue Herausforderungen und Veränderungen im Markt zu reagieren. Gleichzeitig haben sie jedoch meist eine sehr dünne Finanzdecke, die den Gestaltungsspielraum stark einschränken kann. Und gerade im Handelsbereich sind in den Anfangsjahren die Spielräume besonders klein.

Dies ist auch dem Gesetzgeber bewusst geworden. Entsprechend hat er mit dem „Gesetz zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung“, kurz Forschungszulagengesetz (FZulG), ein Instrument geschaffen, mit dem insbesondere Start-ups von staatlicher Unterstützung profitieren können.

Im Wesentlichen besagt das FZulG, dass grundsätzlich alle Formen von Innovation, von der Grundlagenforschung bis hin zur experimentellen Entwicklung, mit bis zu einer Million Euro gefördert werden können. Das schließt auch den Bereich der Software-Entwicklung im Bereich der B2B-Marktplätze, in dem die Firma Innoloft sich bewegt, mit ein.

Das junge Software-Unternehmen hat über das FZulG eine Förderung in Höhe von 70.000 € erhalten, doch der Weg dahin war nicht ganz einfach. Denn der Gesetzgeber hat einige Hürden eingebaut, um Missbrauch zu verhindern.

„Innoloft stellt eine digitale IT-Infrastruktur bereit, auf deren Basis dann unsere Kunden ihre eigenen B2B-Plattformen entwickeln“, erklärt Sven Pietsch, CEO von Innoloft. „In diesem doch sehr wettbewerbsintensiven Umfeld ist es nicht einfach, sich zu behaupten. Innovationen sind das wichtigste Unterscheidungsmerkmal dabei.“ Schließlich geht es bei B2B-Marktplätzen wie auch dem Handel unter anderem darum, durch Effizienz die besten Kombinationen von Angebot und Nachfrage zu generieren.

Allerdings ist Software-Entwicklung ein kreativer Prozess, der viel menschliches Engagement erfordert und daher auch kostenintensiv ist. „Gute Mitarbeiter verdienen es, dafür entsprechend entlohnt zu werden. Die im Vergleich zu großen Unternehmen deutlich geringeren Finanzmittel stellen hier eine besondere Herausforderung dar“, so Pietsch. Dies birgt für die kleineren Innovatoren die Herausforderung, trotz der personalintensiven Prozesse wirtschaftlich handeln zu müssen und gleichzeitig die guten Software-Entwickler im Unternehmen zu halten.

Die Herausforderung

In der Vergangenheit waren Daten zu Anbietern und ihren Produkten, welche für ein B2B-Matching essenziell sind, „zwar im Web ausreichend vorhanden, aber auch für Matching-Algorithmen oftmals unstrukturiert und schlecht nutzbar“, sagt der CEO. „Wir haben uns daher bei der Weiterentwicklung unserer Software LoftOS darauf konzentriert, unseren Kunden komplett neue Möglichkeiten für ihre Plattformnutzer zu bieten, um die passendsten Geschäftspartner zu identifizieren.“ Die Finanzierung dieser Weiterentwicklung sollte zunächst in Eigenregie erfolgen.

„Nach intensiver Recherche sind wir dann auf Ayming gestoßen“, so Pietsch. Bei Ayming handelt es sich um eine Unternehmensberatung, die sich auf das Thema Forschungs- und Innovationsförderung spezialisiert hat. „Dadurch haben wir erfahren, dass es auch für Unternehmen wie uns Möglichkeiten gibt, Innovationen im Rahmen des Forschungszulagengesetzes staatlich fördern zu lassen. Ein solches Angebot war uns vollkommen unbekannt.“

Externes Know-how bringt 70.000 €

„Der externe Partner bringt genau die technischen Kenntnisse mit, die für uns wichtig waren – technische Expertise, die Fähigkeit, unsere Innovation in Worte zu fassen und das Know-how um die Prozesse rund um das FZulG“, stellt Pietsch zufrieden fest. „Wir hätten in der Innoloft gar nicht die Kapazitäten gehabt, um uns eingehend damit zu befassen.“

Das Resultat der Kooperation mit der Unternehmensberatung kann sich durchaus sehen lassen: „Die Fördergelder in Höhe von rund 70.000 Euro über drei Jahre sind für uns eines der quantifizierbaren Ergebnisse, die Ayming für unsere Organisation als geschäftlichen Nutzen bringt“, führt Pietsch aus. Wirklich bezahlt gemacht hat sich das Engagement der Unternehmensberatung bereits nach rund vier Monaten, vom Erstkontakt bis hin zur Zusage der Fördermittel. „Für kleine Start-ups wie uns sind das wichtige zusätzliche Mittel, um auch weiterhin mit innovativen Ideen und Projekten die Software-Entwicklung in Deutschland voranzutreiben.“

Wichtige Formalien

Um über das Forschungszulagengesetz Zuschüsse zu erhalten, müssen die Antragsteller ein zweistufiges Verfahren durchlaufen. In einem ersten Schritt muss in einem Antrag mit einer maximalen Länge von 4.000 Zeichen die Innovation erläutert werden. Dies entspricht etwa 2 DIN-A4-Seiten. Unternehmen benötigen daher Experten, die die komplexen technischen Zusammenhänge verstehen und in Form eines kurzen Textes dann auch wiedergeben können.

Denn die Prüfung des Antrags im Rahmen des FZulG erfolgt nicht etwa beim Finanzamt, sondern durch das VDI Technologiezentrum, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder die AIF Projekt GmbH. Sie übernehmen diese technische Überprüfung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Nach einem positiven Bescheid durch die Prüfer erhält das Unternehmen dann die Fördermittel über das Finanzamt – entweder in Form von Barmitteln oder aber als reduzierte Steuerlast. Gefördert werden dabei Personalkosten im Bereich Forschung & Entwicklung von bis zu 25 Prozent im eigenen Unternehmen, bei Fremdaufträgen liegt der Wert bei 15 Prozent.

Die Möglichkeit, sich Entwicklungskosten erstatten zu lassen, ist insbesondere für junge, aufstrebende Unternehmen ein interessanter Faktor, da auch Unternehmen ohne Steuerlast von der Forschungszulage profitieren können.

Auch die Kunden gewinnen: Durch den Einsatz der neu entwickelten Modelle in LoftOS wurde eine Möglichkeit geschaffen, automatisch komplexe Zusammenhänge zu erkennen, welche die Leistungsfähigkeit konventioneller Methoden bei weitem übertrifft. Durch den Einsatz der Innoloft-Suite bieten sich nun völlig neue Möglichkeiten für B2B-Communities, ihre Netzwerke zu digitalisieren, zu verwalten und zu vergrößern. Sie überwindet die Herausforderungen bei der Digitalisierung konventioneller Business-Ökosysteme, wie Hubs, Cluster, öffentliche Wirtschaftsagenturen, Messen, etc. Das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage über Zielgruppen, die sich in bisherigen Ansätzen nicht begegnet wären, bringt neue Umsatzchancen für alle Akteure – produktiver lässt sich staatliche Förderung kaum einsetzen.

B2B-Marktplätze auf Basis der neuen Innoloft-Lösung bieten daher mehr Effizienz für Anbieter und Nachfrager, um schneller bessere Geschäfte zum beiderseitigen Nutzen abschließen zu können.

Smaller companies often have problems applying their agile and flexible way of working to current challenges, as the necessary financial resources are usually lacking. This is especially true in the area of retail and marketplaces, where it is often necessary to work with low margins. Now, new opportunities are emerging through the Research Grants Act (FZulG) to continue advancing ideas and projects in Germany. With a possible funding amount of up to one million euros, companies can have their forward-looking projects supported under certain, firmly defined criteria.

One example of such funding is the Aachen-based start-up Innoloft. With its self-developed modular system LoftOS Suite, it offers a simple solution for the development of own B2B web platforms. The young company uses innovative machine learning to combine the functions of search engines with those of marketplaces. Complex relationships are thus automatically recognized and networks digitized, managed and scaled up.

Innoloft is an innovative software company. The core of its offering is a self-developed platform-building system, the SaaS-based LoftOS Suite. It provides a foundation for organizations of various industries and sizes to develop their own B2B web platforms.

In 2020, a development project was initiated with the aim of raising the existing solution to a completely new technological level. The focus was on bringing offers and demands together intelligently and automatically with an innovative matching solution. For this purpose, Innoloft uses and combines new Machine Learning (ML) technologies, especially from the fields of Natural Language Processing (NLP) and Computer Vision.

Two types of matching

Two types of B2B matching services generally exist in the market: Search engines (web crawling, simple listing of data) and marketplaces (registration, subsequent matching among members). Innoloft GmbH combines both approaches and also addresses some weaknesses. For example, in the time before Natural Language Processing, quite a lot of data on suppliers and products, which serve as a basis for B2B matching, were sufficiently available on the web. However, this data was not structured well enough and was difficult to use. As a result, the effort required to match goods, suppliers and potential customers was too high. And it is precisely this problem that Innoloft has addressed, with the aim of bringing supply and demand together more effectively on B2B marketplaces.

But innovations like LoftOS cost money, which is often limited in smaller companies. This is exactly where government funding for innovative projects comes into play.

Innovation is not a privilege of large companies. Small companies in particular are often more agile and flexible than global corporations. This puts them in a position to respond more efficiently to new challenges and changes in the market. At the same time, however, they usually have a very thin financial ceiling, which can severely restrict their scope for action. And in the retail sector in particular, the leeway is especially small in the early years.

The legislator has also become aware of this. Accordingly, with the „Law for the Fiscal Promotion of Research and Development“, or Forschungszulagengesetz (FZulG) for short, it has created an instrument with which start-ups in particular can benefit from state support.

Essentially, the FZulG states that, in principle, all forms of innovation, from basic research to experimental development, can be funded with up to one million euros. This also includes the area of software development in the B2B marketplace sector, which is where Innoloft operates.

The young software company has received funding of €70,000 through the FZulG, but the path to this goal was not entirely easy. That’s because the legislator has built in some hurdles to prevent abuse.

 

„Innoloft provides a digital IT infrastructure, on the basis of which our customers then develop their own B2B platforms,“ explains Sven Pietsch, CEO of Innoloft. „In what is after all a very competitive environment, it is not easy to hold your own. Innovation is the key differentiator here.“ After all, B2B marketplaces, like retail, are all about generating the best combinations of supply and demand through efficiency, among other things.

However, software development is a creative process that requires a lot of human involvement and is therefore also cost-intensive. „Good employees deserve to be compensated accordingly for this. The significantly lower financial resources compared to large companies pose a particular challenge here,“ says Pietsch. For the smaller innovators, this poses the challenge of having to act economically despite the personnel-intensive processes, while at the same time keeping the good software developers in the company.

The challenge

In the past, data on vendors and their products, which is essential for B2B matching, „was sufficiently available on the web, but also often unstructured and poorly usable for matching algorithms,“ says the CEO. „We therefore focused the further development of our LoftOS software on offering our customers completely new options for their platform users to identify the most suitable business partners.“ Initially, this further development was to be financed by the company itself.

„After intensive research, we then came across Ayming,“ says Pietsch. Ayming is a management consultancy that specializes in the topic of research and innovation funding. „This is how we found out that there are also opportunities for companies like us to have innovations funded by the state within the framework of the Research Allowance Act. We were completely unaware of such an offer.“

External know-how brings €70,000

„The external partner brings exactly the technical knowledge that was important to us – technical expertise, the ability to put our innovation into words and the know-how around the processes surrounding the FZulG,“ Pietsch notes with satisfaction. „We wouldn’t have had the capacity at Innoloft to deal with this in depth at all.“

The result of the cooperation with the consultancy is quite impressive: „The subsidies of around 70,000 euros over three years are one of the quantifiable results that Ayming brings to our organization as a business benefit,“ Pietsch explains. The consultancy’s involvement really paid off after just four months or so, from the initial contact to the commitment of the funding. „For small startups like us, these are important additional funds to continue driving software development in Germany with innovative ideas and projects.“

Important formalities

To receive grants through the Research Grants Act, applicants must go through a two-step process. In the first step, the innovation must be explained in an application with a maximum length of 4,000 characters. This corresponds to around 2 A4 pages. Companies therefore need experts who understand the complex technical interrelationships and can then reproduce them in the form of a short text.

This is because the review of the application within the framework of the FZulG is not carried out by the tax office, but by the VDI Technology Center, the German Aerospace Center or AIF Projekt GmbH. They carry out this technical review on behalf of the Federal Ministry of Education and Research.

After a positive decision by the auditors, the company then receives the subsidies via the tax office – either in the form of cash or as a reduced tax burden. Personnel costs in the area of research and development of up to 25 percent in the company itself are subsidized; for external contracts, the figure is 15 percent.

The possibility of having development costs reimbursed is an interesting factor for young, up-and-coming companies in particular, as companies without a tax burden can also benefit from the research allowance.

 

Customers win, too: The use of the newly developed models in LoftOS has created a way to automatically identify complex relationships that far exceeds the performance of conventional methods. By using the Innoloft suite, there are now completely new opportunities for B2B communities to digitize, manage and grow their networks. It overcomes the challenges of digitizing conventional business ecosystems, such as hubs, clusters, public business agencies, trade shows, etc. Bringing together supply and demand across target groups that would not have met in previous approaches brings new revenue opportunities for all players – it is hard to imagine a more productive use of government funding.

B2B marketplaces based on the new Innoloft solution therefore offer greater efficiency for suppliers and demanders, enabling them to conclude better deals more quickly for the benefit of both sides.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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