Die Frage, ob der Einsatz von Computern in Schulen sinnvoll ist oder nicht, wird im Zeitalter von PISA neu diskutiert. Wichtig ist ein ganzheitliches Gesamtkonzept. |
The question of whether or not it makes sense to use computers in schools is being discussed anew in the age of PISA. A holistic approach is important. |
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Nach dem Schock der letzten PISA-Studie wurde häufig die Digitalisierung als eine der Ursachen für den Abstieg genannt, da selbst das in Sachen Digitalisierung besonders fortschrittliche Schweden im Vergleich zu früheren Studien deutlich zurückgefallen war. Jürgen Biffar, Geschäftsführer der Stiftung Digitale Bildung, erläutert in seinem Meinungsbeitrag „Neuer PISA-Schock wegen Digitalisierung?“, dass die fast ausschließliche Konzentration auf die digitale Infrastruktur eher kontraproduktiv war. Echten Lernfortschritt bringen aus seiner Sicht ganzheitliche digitale Lernsysteme, die auch eine Lösung für die im PISA-Kontext oft beklagte mangelnde individuelle Förderung der Lernenden durch die Lehrkräfte bieten.
An einem Übermaß an Digitalisierung in deutschen Schulen kann das schlechte PISA-Ergebnis nicht liegen, denn hier hinken die deutschen Schulen nachweislich anderen Ländern deutlich hinterher. Und auch Schweden erweist sich bei genauerem Hinsehen als wenig aussagekräftiges Beispiel, da dort offenbar versäumt wurde, neben der hardwareorientierten Ausstattung der Schulen auch für hochwertige Lernmedien zu sorgen. „Fast überall basierte die Digitalisierungsstrategie fast ausschließlich darauf, eine möglichst gute digitale Infrastruktur zu schaffen und die Kinder mit geeigneten Endgeräten auszustatten“, so Biffar. Bei der Auswahl geeigneter Lernmedien seien die Schulen allein gelassen worden und griffen häufig auf PDF-Dokumente zurück, die keinen didaktischen Mehrwert böten und gegenüber klassischen Schulbüchern eher einen Rückschritt darstellten. Für hochwertige Lernsoftware fehle zudem das Geld. „Ein ganzheitliches digitales Lernsystem, das Kompetenzen vermittelt und nachhaltig einübt, entlastet die Lehrenden und erleichtert die differenzierte Förderung der Lernenden und ermöglicht eine differenzierte Förderung der Lernenden. Es setzt damit genau an den Schwachstellen an, die PISA erneut aufgedeckt hat. Denn es bietet eine Lösung für das Problem, dass gerade benachteiligte Kinder, die in einem ungünstigen Umfeld aufwachsen, zu wenig gefördert werden. Gerade sie sind auf individuelle Förderung, wie sie das Lernsystem ermöglicht, besonders angewiesen. Dennoch gibt es noch große Widerstände. Manche Lehrer befürchten, durch immer bessere Lernsoftware überflüssig zu werden. Angesichts des absehbaren Lehrermangels ist diese Sorge unbegründet. Tatsächlich verändert sich die Rolle der Lehrenden, der Schwerpunkt verlagert sich vom Lehrenden zum Lerncoach“, resümiert Biffar. |
After the shock of the last PISA study, digitization was often cited as one of the reasons for the decline, as even Sweden, which was particularly advanced in terms of digitization, had fallen significantly behind in comparison to previous studies. Jürgen Biffar, executive director of the Digital Education Foundation, argues in his opinion piece „New PISA shock due to digitalization?“ that the almost exclusive focus on digital infrastructure has been counterproductive. In his view, real learning progress is achieved through holistic digital learning systems, which also offer a solution to the lack of individual support for learners by teachers that is often lamented in the PISA context.
The poor PISA results cannot be attributed to an overabundance of digitalization in German schools, since German schools are demonstrably lagging far behind other countries in this area. On closer inspection, Sweden also proves to be a less meaningful example, as it has apparently failed to provide high-quality learning media in addition to the hardware-oriented equipment in schools. „Almost everywhere, the digitization strategy was based almost exclusively on creating the best possible digital infrastructure and equipping children with the right devices,“ says Biffar. Schools have been left to their own devices when it comes to choosing suitable learning media, often resorting to PDF documents that offer no added educational value and are a step backwards compared to traditional textbooks. There is also a lack of money for high-quality learning software. „A holistic digital learning system that teaches skills and enables them to be practiced in a sustainable way takes the pressure off teachers and facilitates differentiated support for learners. It addresses exactly the weaknesses that PISA has once again revealed. It offers a solution to the problem that disadvantaged children, who grow up in an unfavorable environment, receive too little support. They are particularly dependent on the kind of individual support that the learning system makes possible. Nevertheless, there is still a lot of resistance. Some teachers fear that better and better learning software will make them superfluous. Given the foreseeable shortage of teachers, this concern is unfounded. In fact, the role of the teacher is changing, the focus is shifting from teacher to learning coach,“ Biffar concludes. |
Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM.
Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM.
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