Widerstandsfähige Unternehmen können flexibler auf Herausforderungen reagieren. Voraussetzung für die Resilienz ist eine leistungsstarke und sichere IT-Infrastruktur.  Es gibt allerdings noch Defizite.

Resilient companies can respond more flexibly to challenges. The prerequisite for resilience is a high-performance and secure IT infrastructure.  However, there are still problems.

Um sich gegen Krisen zu wappnen, ist Widerstandsfähigkeit notwendig. Resilienz entsteht jedoch nicht auf Abruf, sondern muss proaktiv in der Unternehmenskultur verankert sein, um auch in Krisenzeiten handlungsfähig und wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Unternehmen ist umso widerstandsfähiger, je flexibler es sich an unerwartete Störungen und Krisenherde anpassen kann, ohne den Geschäftsbetrieb zu schädigen.

Krieg, die Energieverknappung, steigende Preise und gestörte Lieferketten: 75 Prozent aller kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) blicken mit Sorgen in die Zukunft. Angesichts der aktuellen Polykrise investieren die meisten Unternehmen in ihre IT, um damit ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Das ergibt die Studie „Unternehmensresilienz im Mittelstand – Mit Cloud-Diensten den Krisen sicher begegnen“ des Beratungsunternehmens Techconsult im Auftrag des Cloud- und Hostinganbieters IONOS. Bei der Umsetzung gibt es jedoch noch gravierende Lücken: Zwar haben sich bereits 85 Prozent der Befragten mit dem Thema Resilienz auseinandergesetzt, weniger als ein Drittel der Befragten (27 Prozent) lassen jedoch Erkenntnisse aus bisherigen Krisen einfließen und verfügen über einen strategischen Plan. Und nur ein Fünftel schätzt die eigene IT-Infrastruktur als krisensicher ein.

Größte Herausforderungen: Energiekosten, Preissteigerungen und Fachkräftemangel 

Als größte Herausforderungen nannten die befragten Unternehmen steigende Energiekosten (55 Prozent), Preissteigerungen (43 Prozent) und den Fachkräftemangel (42 Prozent – Mehrfachnennungen möglich). Angesichts dieser Vielfalt an Herausforderungen erkennt ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Befragten durchaus den Nutzen einer resilienten Unternehmenskultur, unter anderem für eine bessere Anpassungsfähigkeit an Krisenzeiten und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit (beide 41 Prozent).

IT-Infrastruktur als Schüsselfaktor der Krisen-Resilienz

Ein Schlüsselfaktor der Krisen-Resilienz ist angesichts der Digitalisierung neben den oben genannten Themen aber auch die IT: spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie Unternehmen mithilfe der Digitalisierung betriebliche Prozesse auch unter kritischen Bedingungen weiter betreiben können. Gleichzeitig sind funktionierende digitale Technologien kritisch für die Wertschöpfung in mittelständischen Unternehmen. Dementsprechend stellt ein robust und krisensicher gestalteter IT-Betrieb eine wichtige Voraussetzung für einen resilienten Mittelstand dar. Allerdings schätzt nur ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten die eigene IT-Infrastruktur als krisensicher ein. 47 Prozent geben an, bereits etliche – aber nicht ausreichend – Maßnahmen zur Krisenvorsorge durchgeführt zu haben. Ein Drittel (33 Prozent) schätzt, dass das Unternehmen noch viel zu tun hat, um die IT-Infrastruktur auf eine resiliente Unternehmensorganisation auszurichten.

Aufbau einer modernen IT-Infrastruktur und Cybersicherheit für KMU im Fokus 

Durch aktuelle Krisenherde gewinnen unter anderem die Cybersicherheit und die Regionalität in der IT an Gewicht. So bauen bereits 55 Prozent eine widerstandsfähige und moderne IT-Infrastruktur auf und beinahe ebenso viele (54 Prozent) speichern und verwalten Daten in deutschen Rechenzentren. Außerdem investieren KMU schwerpunktmäßig in Cyber-Sicherheit (45 Prozent), Netzwerkinfrastruktur und Cloud-Computing (je 36 Prozent), um sich für Krisen zu wappnen. Cloud-Dienste eignen sich vor allem wegen ihrer Flexibilität und Sicherheit zur Krisenvorsorge. Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters sind für rund zwei Drittel der Verantwortlichen Sicherheit und Verfügbarkeit (68 Prozent), Services und Erreichbarkeit (68 Prozent) sowie der Ort der Datenspeicherung (66 Prozent) wichtig oder sogar sehr wichtig. Insgesamt spielen Cloud-Technologien für 90 Prozent der Befragten in Zukunft eine Rolle.

Organisatorische Anpassungen zum Schutz des Geschäftsbetriebs 

Ein Großteil der Unternehmen hat neben Maßnahmen zur Krisenvorsorge, die den IT-Betrieb betreffen, auch organisatorische Anpassungen vorgenommen oder zumindest geplant. So setzen beispielsweise 45 Prozent der Befragten bei der Stromversorgung auf erneuerbare Energien, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. An zweiter Stelle der bevorzugten organisatorischen Maßnahmen zur Krisenvorsorge steht nachhaltiges Handeln (43 Prozent), gefolgt von Krisenmanagement (40 Prozent). 37 Prozent haben außerdem einen Krisen-Notfallplan erstellt. Knapp ein Drittel der befragten mittelständischen Unternehmen (32 Prozent) hat seine Lieferantenbasis diversifiziert: Kommt es bei einem Zulieferer zu Störfällen, haben sie Ausweichmöglichkeiten, um Produktionsstopps und Umsatzverluste zu vermeiden.

Resilience is necessary to fend off crises. However, resilience is not created on demand, but must be proactively anchored in the corporate culture in order to remain capable of action and competitive even in times of crisis. A company is all the more resilient the more flexibly it can adapt to unexpected disruptions and trouble spots without damaging business operations.

War, the energy shortage, rising prices and disrupted supply chains: 75 percent of all small and medium-sized enterprises (SMEs) are looking to the future with concern. In view of the current polycrisis, most companies are investing in their IT to strengthen their resilience.

This is the result of the study „Corporate resilience in SMEs – facing crises safely with cloud services“ by the consulting firm Techconsult on behalf of the cloud and hosting provider IONOS. However, there are still serious gaps in implementation: While 85 percent of respondents have already addressed the issue of resilience, less than a third (27 percent) incorporate lessons learned from previous crises and have a strategic plan in place. And only one-fifth rate their own IT infrastructure as crisis-proof.

Biggest challenges: Energy costs, price increases and shortage of skilled workers

The companies surveyed named rising energy costs (55 percent), price increases (43 percent) and the shortage of skilled workers (42 percent – multiple answers possible) as the biggest challenges. In view of this variety of challenges, a not inconsiderable proportion of respondents certainly recognize the benefits of a resilient corporate culture, including better adaptability to times of crisis and maintaining competitiveness (both 41 percent).

IT infrastructure as a key factor in crisis resilience

However, in view of digitization, a key factor in crisis resilience, in addition to the topics mentioned above, is IT: The Corona pandemic showed how companies can continue to operate operational processes even under critical conditions with the help of digitization.

At the same time, functioning digital technologies are critical for value creation in medium-sized companies. Accordingly, robust and crisis-proof IT operations are an important prerequisite for resilient SMEs. However, only one-fifth (20 percent) of respondents consider their own IT infrastructure to be crisis-proof. Forty-seven percent say they have already implemented a number of crisis prevention measures – but not enough. One-third (33 percent) estimate that the company still has a lot of work to do to align its IT infrastructure with a resilient enterprise organization.

Focus on building a modern IT infrastructure and cybersecurity for SMEs

Due to current trouble spots, cybersecurity and regionality in IT, among other things, are gaining in importance. For example, 55 percent are already building a resilient and modern IT infrastructure and almost as many (54 percent) store and manage data in German data centers. SMEs are also investing heavily in cyber security (45 percent), network infrastructure and cloud computing (36 percent each) to prepare for crises. Cloud services are particularly suitable for crisis preparedness because of their flexibility and security. When selecting a cloud provider, security and availability (68 percent), services and accessibility (68 percent) and the location of data storage (66 percent) are important or even very important for around two-thirds of those responsible. Overall, cloud technologies will play a role in the future for 90 percent of respondents.

Organizational adjustments to protect business operations

In addition to crisis prevention measures affecting IT operations, a large proportion of companies have also made or at least planned organizational adjustments. For example, 45 percent of respondents are turning to renewable energy sources for their power supply in order to become less dependent on fossil fuels. In second place among the preferred organizational measures for crisis preparedness is sustainable action (43 percent), followed by crisis management (40 percent). 37 percent also have a crisis contingency plan in place. Just under a third of the SMEs surveyed (32 percent) have diversified their supplier base: If disruptions occur at a supplier, they have fallback options to avoid production stops and lost sales.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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