Daten landen bei Konzernen, die nicht DSGVO-konform agieren. Dagegen hilft nur Open Source, sagt Norbert Lambing, Geschäftsführer von grommunio.

Data ends up in companies that are not GDPR compliant. Only open source can help, says Norbert Lambing, managing director of grommunio.

Der eher laxe Umgang von Hyperscalern mit den Daten ihrer Kunden ist nicht neu. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Unternehmen immer noch lieber auf die proprietären Lösungen der Platzhirsche setzen, als sich ehrlich mit dem Thema Digitale Souveränität auseinanderzusetzen.

Im nüchternen Licht der Realität wird schnell klar, dass an allen Ecken und Enden dringender Handlungsbedarf besteht: Seien es gestohlene Master-Keys, nicht einsehbare Quellcodes, der Zugriff ausländischer Behörden durch eingebaute Hintertüren, unklare Nutzungsbedingungen oder die technologische Abhängigkeit von globalen Konzernen.

Aspekte, die alles andere als neu sind. Dennoch scheinen europäische Unternehmen in Sachen Datensouveränität lieber in einen Dornröschenschlaf zu verfallen, anstatt die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und sich durch den Umstieg auf Open Source die digitale Unabhängigkeit und die Kontrolle über die eigenen Daten zurückzuerobern.

Das Thema Datenhoheit und Datensicherheit hat mit dem exponentiellen Wachstum von Groupware-Lösungen, die nicht weniger als das Rückgrat der modernen Arbeitswelt darstellen, noch einmal an Fahrt und Dramatik gewonnen. Unternehmen, die ihre verteilten Teams mit dieser Software vernetzen, stehen unter dem Zugzwang, sich bei der Auswahl ihrer Lösung nicht in eine nebulöse Abhängigkeit von Dritten zu begeben.

Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht nur leicht angepasst, sondern auf ein ganz neues Niveau gehoben. Wer beispielsweise seinem Datenschutzbeauftragten keine schlaflosen Nächte bereiten will, sollte Lösungen einsetzen, die dem EU-Recht entsprechen – und zwar nicht so gut wie möglich, sondern hundertprozentig. Denn für Verstöße haften nach den neuesten Bestimmungen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die jeweils Verantwortlichen persönlich.

Was also tun? Wir müssen das oft blinde Vertrauen in proprietäre Lösungen, insbesondere in Groupware, gegen eine echte, zukunftssichere und unabhängige Datenhoheit eintauschen – und das geht nur mit Open Source. Offener Quellcode verhindert versteckte Hintertüren und zeigt ohne Wenn und Aber, was wirklich mit den Daten passiert.

Bei der Auswahl der Lösungen heißt es dennoch „Augen auf beim Groupware-Kauf“, denn nur Anbieter mit Sitz in der EU, die ihre Daten wirklich DSGVO-konform in der Cloud oder on-premise speichern, sind verlässliche Partner. Anbieter kommen und gehen, heute schneller denn je. Wer sich auf geschlossene Software verlässt, die er eigentlich nur mietet, hat keine Planungssicherheit.

Im Gegenteil: Geht der Anbieter pleite oder beschließt, die Groupware nicht weiter zu pflegen, steht der Kunde plötzlich mit leeren Händen da. Ganz zu schweigen von den eigenen Daten, die bestenfalls umständlich und mit viel Aufwand auf die nächste Anwendung übertragen werden müssen. Deshalb: Lieber besitzen und kontrollieren wir, was wir täglich für unsere Arbeit nutzen. Open Source Groupware macht’s möglich.

Hyperscalers‘ lax approach to customer data is nothing new. So it is all the more astonishing that many companies still prefer to rely on the proprietary solutions of the top dogs instead of taking an honest look at the issue of digital sovereignty.

In the sober light of reality, it quickly becomes clear that there is an urgent need for action at every turn: be it stolen master keys, inaccessible source codes, access by foreign authorities through built-in backdoors, unclear terms of use, or technological dependence on global corporations.

Aspects that are far from new. However, when it comes to data sovereignty, European companies seem to prefer to fall into a deep sleep instead of drawing the necessary conclusions and regaining digital independence and control over their own data by switching to open source.

The issue of data sovereignty and data security has gained further momentum and drama with the exponential growth of groupware solutions, which are nothing less than the backbone of the modern working world. Companies that use this software to connect their distributed teams are under pressure to choose a solution that does not place them in a nebulous dependency on third parties.

Legislators have also recognized this and have not just tweaked the legal framework, they have taken it to a whole new level. If you don’t want to give your data protection officer sleepless nights, for example, you should use solutions that comply with EU law – not as well as possible, but one hundred percent. After all, under the latest regulations, it is not just companies that are personally liable for breaches, but also those responsible.

So what can we do? We must replace the often blind trust in proprietary solutions, especially in groupware, with real, future-proof and independent data sovereignty – and this is only possible with open source. Open source code prevents hidden backdoors and shows what really happens with the data without any ifs and buts.

When choosing a solution, however, it is important to „keep your eyes open when buying groupware,“ as only providers based in the EU that truly store their data in the cloud or on-premises in compliance with GDPR are reliable partners. Vendors come and go faster than ever. If you rely on closed software that you are really just renting, you have no planning security.

On the contrary, if the vendor goes bankrupt or decides to stop maintaining the groupware, the customer is suddenly left with nothing. Not to mention the customer’s own data, which can only be transferred to the next application at great expense. That’s why we prefer to own and control what we use every day for our work. Open source groupware makes this possible.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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