Deutsche kleine und mittlere Unternehmen wollen umweltfreundlich agieren. Allerdings setzen sie andere Prioritäten als der Staat.

German small and medium-sized enterprises want to be environmentally friendly. But their priorities are different from those of the state.

Sage hat mit ICC und PwC die Studie „Path for growth: Making sustainability reporting work for SMEs“ veröffentlicht. Es gibt überraschende Ergebnisse, die liebgewonnene Vorurteile über den Haufen werfen. Steve Hare, CEO von Sage, erklärt: „KMU sind das Rückgrat der Weltwirtschaft und spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Förderung des Wachstums. Wie unsere bisherige Forschung zeigt, sind sie auch für einen erheblichen Teil der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, verfügen aber über geringere die Ressourcen als große Unternehmen, diese Emissionen zu messen und zu reduzieren.“

Der Druck kommt von Kunden

Die Notwendigkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, haben deutsche KMU laut der Studie verstanden. Den größten Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, verspüren 40 Prozent von Ihnen seitens ihrer Kunden, nicht etwa von staatlichen oder behördlichen Stellen. Lediglich 27 Prozent der deutschen KMU spüren mehr Druck aus dieser Richtung. 47 Prozent verspüren sogar überhaupt keinen verstärkten Druck. Die schwere Hand des Staates scheint ohnehin nur verhältnismäßig wenige KMU zu fühlen. Mit 32 Prozent stehen KMU im Vereinigten Königreich bereits an der Spitze. Den geringsten staatlichen Druck unter den europäischen KMU verspüren die rumänischen (7 Prozent).

Uneinheitliche Einschätzung

Auch wenn der größte Druck für mehr Nachhaltigkeit vonseiten der Kunden kommt, versprechen sich deutsche KMU keine Vorteile bei der Kundenakquise durch eine Verringerung ihres ökologischen Fußabdrucks. Null Prozent der deutschen KMU erwarten, kurzfristig Kunden mit nachhaltigeren Produkten oder Dienstleistungen zu gewinnen. Deutsche KMU (27 Prozent) betrachten die Umsetzung umweltfreundlicher Maßnahmen vor allem als richtigen Schritt in diesen Zeiten. Mit jeweils 13 Prozent folgen die Senkung der Kosten (geringerer Energieverbrauch, geringerer Wasserverbrauch) und eine langfristige Steigerung der Erträge auf dem zweiten und dritten Platz der Motive für verstärkte Nachhaltigkeitsanstrengungen.

„Deutsche KMU fühlen sich von ihren Kunden unter Druck gesetzt, ihre Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen, empfinden aber die Investitionen zur Reduktion ihres ökologischen Fußabdrucks als zu hoch“, sagt Elisa Moscolin, EVP Sustainability & Foundation bei Sage. „Nachhaltigkeit mag anstrengend und kostspielig erscheinen, insbesondere für KMU, aber ein erster wichtiger Schritt kann darin bestehen, in einen Dialog über umweltfreundliche Maßnahmen einzutreten, die nicht unbedingt mit hohen Investitionen verbunden sind. Organisationen können aktiv Initiativen unternehmen, z.B. den Wechsel zu einem Ökostromanbieter, verstärkter Einsatz digitaler Lösungen oder die Beschaffung zertifiziert nachhaltiger IT-Produkte im Falle von Ersatz oder Neuanschaffungen. Diese Maßnahmen sind leicht umsetzbar und zeigen nicht nur das Engagement für den Umweltschutz, sondern steigern auch die betriebliche Effizienz und die Wirtschaftlichkeit. Wichtig ist auch, dass sie von den Kunden geschätzt werden und sogar die Gewinnung neuer Kunden erleichtern können, sodass sowohl die Wirtschaft als auch die Umwelt profitieren.“

Flächenverbrauch und Biodiversität größte Umweltbeeinträchtigung

In den Diskussionen um mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch Unternehmen stehen zumeist ihr Energieverbrauch und CO2-Ausstoß im Zentrum. Deutsche KMU sehen allerdings einen anderen Aspekt an erster Stelle: Für 47 Prozent spielen ihre Auswirkungen auf Landnutzung und Biodiversität die größte Rolle, ihr Einfluss auf natürliche Lebensräume, entweder direkt (durch ihren physischen Fußabdruck) oder indirekt (z. B. über ihre Lieferkette). Drei andere Aspekte teilen sich mit 40 Prozent den zweiten Rang: der Ausstoß von COoder anderen Treibhausgasen, ihr Energieverbrauch sowie die Freisetzung von Schadstoffen in die Luft, in das Wasser oder in den Boden.

Together with ICC and PwC, Sage has published the study „Path for growth: Making Sustainability Reporting Work for SMEs“. There are some surprising findings that challenge preconceived notions. Steve Hare, CEO of Sage, explains: “SMEs are the backbone of the global economy and play a vital role in creating jobs and driving growth. As our existing research shows, this means they are also responsible for a significant proportion of global carbon emissions, but less likely than larger companies to have the resources to measure and reduce those emissions.”

Pressure from customers

According to the study, German SMEs have understood the need to reduce their carbon footprint. For 40 percent of them, the greatest pressure to be more sustainable comes from their customers, not from government or official bodies. Only 27 percent of German SMEs feel more pressure from this direction. In fact, 47 percent feel no increased pressure at all. In any case, relatively few SMEs seem to feel the heavy hand of government. At 32 percent, UK SMEs are already in the lead. Romanian SMEs feel the least pressure from the state among European SMEs (7 percent).

Mixed assessment

Although the greatest pressure for sustainability comes from customers, German SMEs do not expect to gain any customer acquisition advantages by reducing their carbon footprint. Zero percent of German SMEs expect to gain customers in the short term by offering more sustainable products or services. German SMEs (27%) see the implementation of environmentally friendly measures as the right step in these times. Cost reduction (lower energy consumption, lower water consumption) and a long-term increase in profits are the second and third most important motives for increased sustainability efforts, at 13% each.

„German SMEs feel pressure from their customers to prove their sustainability, but feel that the investment required to reduce their environmental footprint is too high,“ said Elisa Moscolin, EVP Sustainability & Foundation at Sage. „Sustainability can seem tedious and costly, especially for SMEs, but an important first step can be to start a dialogue about green practices that don’t necessarily require large investments. Businesses can take proactive initiatives such as switching to a green power provider, increasing the use of digital solutions, or procuring certified sustainable IT products when replacing or purchasing new equipment. These measures are easy to implement and not only demonstrate a commitment to the environment, but also increase operational efficiency and profitability. Importantly, they are also appreciated by customers and can even make it easier to attract new customers, benefiting both the economy and the environment.

Land use and biodiversity environmental impact

Discussions about greater sustainability and environmental protection by companies usually focus on their energy consumption and CO2 emissions. However, German SMEs see another aspect as the most important: for 47 percent, their impact on land use and biodiversity plays the biggest role, their influence on natural habitats, either directly (through their physical footprint) or indirectly (e.g. through their supply chain). Three other aspects share second place with 40 percent: the emission of CO2 or other greenhouse gases, their energy consumption and the release of pollutants into the air, water or soil.

 

 

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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