Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software
Der Bildungssektor ist zum Hauptziel von Cyberkriminellen geworden. Der Einsatz von KI führt zu immer raffinierteren Bedrohungen, erklärt Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point Software Technologies. The education sector has become the main target of cybercriminals. Marco Eggerling, Global CISO at Check Point Software Technologies, explains that the use of AI is leading to increasingly sophisticated threats.
Nominiert für die »WOMEN OF THE YEAR«-Awards 2025! Kategorie: IT – CxO 
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Moderne Klassenzimmer sind zu digitalen Schlachtfeldern geworden. Der digitale Schulhof basiert auf Plattformen wie Microsoft Teams, Google Classroom und Zoom. Diese Tools fördern zwar die Zusammenarbeit und Innovation, sind aber auch bevorzugte Ziele für Cyberangriffe, insbesondere solche, die KI nutzen. Somit sind Schulen und Universitäten Risiken ausgesetzt, die Schüler, Pädagogen und sogar die nationale Innovationskraft direkt bedrohen.

Bildung: Der weltweit am stärksten angegriffene Sektor

Der Bildungssektor ist weltweit zum Hauptziel von Cyber-Kriminellen geworden. Laut Check Point Research (CPR) waren Schulen und Universitäten im Jahr 2025 durchschnittlich 4356 Cyber-Angriffen pro Organisation und Woche ausgesetzt – ein Anstieg von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Europa stieg die Zahl der Attacken im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 4161.

Der Bildungssektor ist aus mehreren spezifischen Gründen ein boomender Sektor für Cyber-Angriffe: Schulen verfügen über große Mengen sensibler Daten – von persönlichen Informationen der Schüler und Mitarbeiter bis hin zu Finanz- und Forschungsdaten – was sie für Angreifer attraktiv macht. Da zudem mehrere Parteien mit der jeweiligen Bildungseinrichtung in Verbindung stehen müssen, um Lehrpläne, Semesterferien, Online-Unterricht und Umzüge zu koordinieren, werden die Angriffsflächen größer. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Bildungseinrichtungen bekanntermaßen nicht über die Ressourcen verfügen, um ihre Systeme angemessen zu schützen; einige verfügen schlicht nicht über Fachwissen oder die qualifizierten Personen, um sicherzustellen, dass die Abwehrmaßnahmen auf dem jüngsten Stand sind. All dies macht diesen Sektor unweigerlich zu einem weichen Ziel mit harten Folgen.

Cyber-Angriffe: Mehr als IT-Ausfallzeiten

Die Auswirkungen von Cyber-Angriffen auf den Bildungssektor gehen weit über Systemausfälle hinaus. Schulschließungen und Prüfungsunterbrechungen aufgrund von Ransomware haben Universitäten wochenlang offline gezwungen und Prüfungen wurden abgesagt oder verschoben. Im Jahr 2023 kosteten Ransomware-Angriffe Bildungseinrichtungen viel mehr als erwartet, wobei die durchschnittlichen Zahlungen laut einem Sophos-Bericht 6,6 Millionen US-Dollar für Grundschulen und 4,4 Millionen US-Dollar für Hochschulen erreichten.

Trotz dieser Zahlungen bleibt die Wiederherstellung eine große Herausforderung. Nur 30 Prozent der Opfer schafften es innerhalb einer Woche vollständig, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr darstellt, da begrenzte Ressourcen und Teams die Wiederherstellungsbemühungen behindern. Diese Lösegeldzahlungen beeinträchtigen den Ruf der Schule zudem erheblich und zwingen sie, in anderen Bereichen Einsparungen vorzunehmen, was sich auf die Qualität der Ausbildung ihrer Schüler auswirkt.

In jüngster Zeit wurden im Dark Web sogar Verkäufe von Schülerdaten entdeckt, von Zeugnissen und persönlichen Unterlagen bis hin zu gefälschten Zertifikaten, die Einzelpersonen und Organisationen persönlichen Schaden zufügen.

In schweren Fällen von Cyber-Angriffen gab es Berichte über den Zusammenbruch von Institutionen; das 157 Jahre alte Lincoln College in Illinois musste nach einem Ransomware-Angriff seine Türen für immer schließen.

Der KI-Faktor: Cyber-Kriminalität in Maschinengeschwindigkeit
Künstliche Intelligenz (KI) verändert sowohl die Bedrohungslandschaft als auch die Verteidigungsstrategien im Bildungsbereich. Auf der Seite der Angreifer ermöglicht KI Deepfake-Phishing-Kampagnen, die sich gegen Schüler und Mitarbeiter richten, sowie den automatisierten Diebstahl von Zugangsdaten durch groß angelegtes Passwort-Spraying.

Dank dieser Leistungsfähigkeit kann KI-gesteuerte Malware nun innerhalb von Minuten statt wie bisher innerhalb von Wochen Schwachstellen scannen und ausnutzen. Angreifer setzen KI auch im schulischen Umfeld als Waffe ein und entwickeln äußerst überzeugende Betrugsmaschen, die Phishing weitaus effektiver machen als je zuvor. Die frühzeitige Integration von Schulungen zur Cyber-Sicherheit – insbesondere vor der Einführung von KI – ist von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein zu schärfen, das erforderlich ist, um KI-generierten Bedrohungen in digitalen Klassenzimmern zu widerstehen.

Allein im Juli 2025 identifizierte CPR rund 18 000 neue bildungsbezogene Domains, von denen jede 57. als bösartig gekennzeichnet worden ist. Viele davon waren KI-generiert und so gestaltet, dass sie Prüfungsportale, Gebührenzahlungssysteme oder Anmeldeseiten imitierten.

Auf der Verteidigerseite kann KI nun dabei helfen, Anomalien im Anmeldeverhalten von Tausenden von Konten zu erkennen, Zero-Day-Malware zu identifizieren, bevor Signaturen existieren, und KI-gestützte, präventionsorientierte Sicherheit zu bieten, indem Phishing, Ransomware und bösartige Domains in Echtzeit blockiert werden.

Für Schulen mit kleinen IT-Teams ist KI-gesteuerte Cybersicherheit sogar nicht mehr optional – sie ist der einzige Weg, um mit Den Hackern Schritt halten zu können.

Wie Bildung im Zeitalter der KI sicher bleiben kann
Um den digitalen Unterricht zu schützen, müssen Bildungseinrichtungen eine Präventionsstrategie verfolgen, die durch KI-Tools unterstützt wird. Einige wichtige Vorschläge:

  • Verstärken der Authentifizierung mittels der Durchsetzung von MFA und der Überwachung auf MFA-Fatigue-Phishing-Taktiken.
  • Netzwerksegmentierung, um zu verhindern, dass Angreifer sich innerhalb des Netzwerks seitlich bewegen können.
  • Stärkung des Bewusstseins für Phishing bei Mitarbeitern und Schülern anhand von Beispielen aktueller Betrugsmaschen.
  • Regelmäßige Aktualisierung und Patching von Systemen, insbesondere von weit verbreiteten Plattformen wie E-Mail- und Kollaboration-Tools..
  • Schulungen zum Thema Cyber-Sicherheit für Schüler, Pädagogen und Eltern, um ihnen zu helfen, KI-generierte Betrugsmaschen, insbesondere raffinierte Phishing-Betrugsmaschen, zu erkennen und verdächtige Links zu identifizieren

Dies sind nicht nur IT-Maßnahmen, sondern zentrale Schutzmaßnahmen für die Zukunft des Lernens.

Die Zukunft der Bildung schützen

Bildung ist das Rückgrat der Zukunft jedes Landes, aber ohne starke Cyber-Sicherheit wird sie zu einem leichten Ziel für Störungen. Wir haben weltweit einen Anstieg von KI-gestützten Angriffen erlebt, die nicht nur sensible Daten stehlen, sondern auch das Lernen von Millionen von Schülern unterbrechen. Der Schutz des Bildungssektors erfordert aber einen präventiven Ansatz mit KI-gestützten Abwehrmaßnahmen, stärkeren digitalen Perimetern und Sensibilisierung auf allen Ebenen. Nur so können wir sicherstellen, dass digitale Klassenzimmer sichere Orte für Wachstum und Innovation bleiben.

Modern classrooms have become digital battlegrounds. These digital spaces are based on platforms such as Microsoft Teams, Google Classroom, and Zoom. While these tools promote collaboration and innovation, they are also preferred targets for cyberattacks, especially those that use AI. Thus, schools and universities are exposed to risks that directly threaten students, teachers, and national innovation.

Education: The Most Attacked Sector Worldwide

The education sector has become the primary target of cybercriminals. According to Check Point Research (CPR), schools and universities experienced an average of 4,356 cyberattacks per organization per week in 2025 — a 41 percent increase from the previous year. In Europe, the number of attacks increased by 48 percent, reaching 4,161.

There are several specific reasons why the education sector is a booming sector for cyberattacks: First, schools hold large amounts of sensitive data, including personal information of students and staff, as well as financial and research data, making them attractive targets for attackers. Additionally, since multiple parties must be connected to the respective educational institution to coordinate curricula, semester breaks, online classes, and relocations, attack surfaces increase. The problem is compounded by the fact that many educational institutions lack the resources to adequately protect their systems. Some simply lack the expertise or qualified personnel to ensure that defenses are up to date. This inevitably makes the education sector a soft target, with severe consequences.

Cyberattacks: More Than IT Downtime

The impact of cyberattacks on the education sector goes far beyond system outages. School closures and exam disruptions due to ransomware have forced universities offline for weeks, resulting in canceled or postponed exams. According to a Sophos report, ransomware attacks cost educational institutions much more than expected in 2023, with average payments reaching $6.6 million for primary schools and $4.4 million for colleges.

Despite these payments, recovery remains a significant challenge. Only 30 percent of victims fully recovered within a week, representing a decline from the previous year. Limited resources and teams hinder recovery efforts. These ransom payments also damage the school’s reputation, forcing it to cut funding in other areas and affecting the quality of education for its students.

Recently, student data sales were discovered on the dark web, including transcripts, personal documents, and fake certificates. This causes personal harm to individuals and organizations.

In severe cases of cyberattacks, institutions have collapsed. For example, the 157-year-old Lincoln College in Illinois had to permanently close after a ransomware attack.

The AI Factor: Cybercrime at Machine Speed

Artificial intelligence (AI) is changing the threat landscape and defense strategies in the education sector. On the attackers‘ side, AI enables deepfake phishing campaigns targeting students and staff, as well as automated credential theft through large-scale password spraying. AI-driven malware can now scan and exploit vulnerabilities within minutes instead of taking weeks. Attackers are also weaponizing AI in educational spaces by developing highly convincing scams that make phishing more effective than ever. Early integration of cybersecurity training, especially before the introduction of AI, is crucial to raising awareness of AI-generated threats in digital classrooms.

In July 2025 alone, CPR identified approximately 18,000 new education-related domains, 57 of which were marked as malicious. Many of these domains were AI-generated and designed to imitate exam portals, fee payment systems, or registration pages.

On the defense side, AI can now detect anomalies in the login behavior of thousands of accounts, identify zero-day malware before signatures exist, and provide prevention-oriented security by blocking phishing, ransomware, and malicious domains in real time.

For schools with small IT teams, AI-driven cybersecurity is no longer optional — it’s the only way to keep up with hackers.

How education can remain safe in the age of AI

To protect digital education, educational institutions must pursue a prevention strategy supported by AI tools. Some key suggestions:
• Strengthening authentication thru the enforcement of MFA and monitoring for MFA fatigue phishing tactics.
• Network segmentation to prevent attackers from moving laterally within the network.
• Raising awareness of phishing among employes and students using examples of current scams.
• Regular updates and patching of systems, especially widely used platforms such as email and collaboration tools.
• Cybersecurity training for students, educators, and parents to help them recognize AI-generated scams, particularly sophisticated phishing scams, and identify suspicious links.
These are not just IT measures, but essential protective measures for the future of learning.

Protecting the future of education

Education is the backbone of every country’s future, but without strong cybersecurity, it becomes an easy target for disruptions. We have seen a global increase in AI-driven attacks that not only steal sensitive data but also disrupt the learning of millions of students. However, protecting the education sector requires a proactive approach with AI-driven defense measures, stronger digital perimeters, and awareness at all levels. Only in this way can we ensure that digital classrooms remain safe places for growth and innovation.

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Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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