Was KI-Programme wie DALL-E 2 für die Zukunft der Künstler bedeuten, erklärt Maximilian Schmidt, CEO der CPI Technologies GmbH, in einem Gastbeitrag. | What AI programs like DALL-E 2 mean for the future of artists is explained by Maximilian Schmidt, CEO of CPI Technologies GmbH, in a guest article. |
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Früher Fiktion, heute Realität: Künstliche Intelligenz revolutioniert derzeit die Medienwelt. Immer mehr KI-Softwares werden eingeführt. Die Möglichkeiten, die sie anbieten, sind extrem vielfältig. In vielen Branchen finden solche Tools bereits Platz – so auch in der digitalen Kunst. DALL-E 2, ein Bildgenerator-Programm, welches ebenfalls auf KI basiert, erlebt derzeit einen großen Hype. Ähnliche Angebote sind Stable Diffusion, Pixelvibe, Playground und Midjourney. Fotorealistische rechtefreie Bilder von nicht existierenden Personen erzeugen KI-Offerten wie This Person Does Not Exist. Auf Sprachbefehl erschafft DALL-E 2 diverse, einzigartige Bilder – und das in wenigen Sekunden. Für Kunstinteressierte ist die Software der letzte Schrei, für Beschäftigte und Selbstständige in der Kunst- und Medienbranche jedoch ein Schrecken. Was bedeuten KI-Programme wie DALL-E 2 für ihre Zukunft? Was sind ihre Schattenseiten und was ihre Vorteile? Wie künstlerisch-begabt ist das Programm bereits und wie sieht die künftige Entwicklung aus?
Mit DALL-E 2 werden neue Welten erschaffen
Dass Kunst manchmal keine Grenzen hat, beweist das Programm DALL-E 2. Nutzer können wortwörtlich jedes mögliche Bild anfragen und das Programm setzt es um – von Astronauten auf Pferden im Weltall bis hin zu Basketball spielenden Kängurus. Dabei erfolgt die Bildgenerierung in wenigen Schritten: Das erwünschte Motiv wird in Stichpunkten eingetippt, oder man lädt ein Bild hoch, welches das Programm nutzen soll, um ein neues zu erstellen. In wenigen Sekunden werden verschiedene Varianten kreiert. Die besondere Eigenschaft von DALL-E 2 ist die Tatsache, dass das Programm von Grund auf neue Bilder generiert. Es bedient sich nicht an Collagen, sondern erstellt Bilder basierend auf seinem Wissen. Schließlich wurde es mit Millionen Bildern trainiert und weiß, welche Eigenschaften zu welchem Begriff passen. Es ist sich bewusst, was eine Frau ist, was ein Fußball ist, wie der Mond oder der Stil eines Künstlers aussieht und mehr.
Doch auch diese KI hat seine Kehrseiten. Nicht jedes Input liefert das erwünschte Ergebnis. Sind die Angaben zu detailliert, kann es zur Verwirrung der Algorithmen führen. Auch werden menschliche Gesichter in den meisten Fällen abnormal visualisiert. Hier weist die Software deutliche Defizite auf.
So reagieren die Künstler auf KI-Kunstprogramme Dass Künstler wie Grafikdesigner nicht begeistert von DALL-E 2 und ähnlichen KI-Tools sind, ist offensichtlich. In den sozialen Medien verurteilen Tausende von ihnen die Einführung und Nutzbarkeit dieser Programme. Sie befürchten, dass sie schon bald ihre Jobs aufgeben müssen, denn die Künstliche Intelligenz kann ja scheinbar alles.
Zudem nehmen die KI-Bildgeneratoren ersichtlich an Qualität zu, die Bilder wirken immer realer. Es werden erstaunliche Motive kreiert und das in Sekundenschnelle – Arbeiten, für die Künstler womöglich Stunden oder Tage an ihren Computern sitzen würden. Darüber hinaus basieren viele der generierten Bilder auf bekannten Kunstwerken. Hier fehlen Gesetze und Regelungen, denn die Bilder entstehen noch immer im rechtsfreien Raum. Aus diesem Grund entschieden sich zahlreiche Künstler, gegen die KI-Programme zu demonstrieren und Bilder im Stil von Disney generieren zu lassen. Disney ist bekannt dafür, dass es besonders unter Copyright steht. Auf diese Weise möchten Künstler Druck erzeugen und die Aufmerksamkeit auf die Problematik lenken.
Eine Rechtsprechung – jedenfalls für den Schutz großer Marken – wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch folgen. Ob weitere Regulierungen eingeleitet werden, um auch kleinere Künstler zu schützen, ist noch nicht bekannt.
Verlieren Grafiker & Co. schon bald ihre Jobs?
Dennoch müssen Künstler sich keine Sorgen um ihre Tätigkeiten machen: Künstliche Intelligenz wird den Menschen nicht so schnell ersetzen können. Jedenfalls würde es noch mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Zum einen weisen KI-Softwares noch immer wesentliche Defizite auf. Zum anderen ist es kein neues Phänomen, dass neue Technologien auf den ersten Blick als eine Bedrohung wahrgenommen werden. In der Vergangenheit haben sich diese Befürchtungen als falsch erwiesen: Innovationen übernehmen nicht die Arbeit von Menschen, sondern werden als zusätzliche Tools eingesetzt, um die Effizienz der Arbeit zu steigern. So auch in diesem Falle von Kunst und KI.
Beschäftigte in der Kunst- und Medienbranche können erstmal gelassen bleiben, denn KI ist noch lange nicht auf dem gleichen Stand wie sie. Auch wenn die Fähigkeiten der Softwares bewundernswert sind – die Arbeit von realen Künstlern können sie nicht ersetzen.
Fazit: Kein Grund zur Sorge für Künstler
KI-Systeme sind faszinierend und beängstigend zugleich. Was vorher Zukunftsmusik war, ist heute bereits Realität. Mit Bildgeneratoren wie DALL-E 2, die mit KI-Algorithmen arbeiten, kann man in wenigen Sekunden fantastische Welten kreieren. Für Kunstliebhaber ist das ein absoluter Traum in Wirklichkeit. Bei echten Künstlern sorgte die Einführung des Programms jedoch zu großer Aufruhr. Die Sorge ist jedoch nicht berechtigt, denn so schnell können sie nicht abgelöst werden. Nun heißt es erstmal abwarten. Regulierungen und Gesetze, um Künstler zu schützen, könnten schon bald durchgesetzt werden. | Once fiction, now reality: artificial intelligence is currently revolutionizing the media world. More and more AI software is being introduced. The possibilities they offer are extremely diverse. Such tools are already finding a place in many industries – including digital art. DALL-E 2, an image generator program also based on AI, is currently experiencing a lot of hype. Similar offerings include Stable Diffusion, Pixelvibe, Playground and Midjourney. Photorealistic royalty-free images of non-existent people generate AI offers like This Person Does Not Exist.
On voice command, DALL-E 2 creates diverse, unique images – and does so in a matter of seconds. For art enthusiasts, the software is all the rage, but for those employed and self-employed in the arts and media industries, it’s a horror. What do AI programs like DALL-E 2 mean for their future? What are their downsides and what are their upsides? How artistically gifted is the program already and what does the future development look like?
New worlds are created with DALL-E 2
The program DALL-E 2 proves that art sometimes has no limits. Users can literally request any possible image and the program implements it – from astronauts on horses in outer space to kangaroos playing basketball. Image generation takes place in just a few steps: The desired motif is typed in keywords, or you upload an image that the program should use to create a new one. In a few seconds, different variations are created. The special feature of DALL-E 2 is the fact that the program generates new images from scratch. It does not make use of collages, but creates images based on its knowledge. After all, it has been trained with millions of images and knows which features go with which term. It is aware of what a woman is, what a soccer ball is, what the moon or an artist’s style looks like, and more.
But even this AI has its downsides. Not every input yields the desired result. If the information is too detailed, it can lead to confusion for the algorithms. Also, human faces are visualized abnormally in most cases. This is where the software has significant deficiencies.
How artists react to AI art programs That artists such as graphic designers are not enthusiastic about DALL-E 2 and similar AI tools is obvious. On social media, thousands of them condemn the introduction and usability of these programs. They fear that they will soon have to give up their jobs, because AI can apparently do everything.
In addition, the AI image generators are obviously improving in quality, and the images are looking more and more real. Amazing motifs are created in a matter of seconds – work for which artists would possibly spend hours or days at their computers. In addition, many of the images generated are based on well-known works of art. Laws and regulations are lacking here, because the images are still created in a legal vacuum. For this reason, numerous artists decided to demonstrate against the AI programs and have Disney-style images generated. Disney is known for being particularly under copyright. In this way, artists want to create pressure and draw attention to the issue.
A case law – at least for the protection of large brands – will most likely follow. Whether further regulations will be introduced to protect smaller artists as well is not yet known.
Will graphic artists & co. soon lose their jobs?
Nevertheless, artists need not worry about their jobs: Artificial intelligence will not be able to replace humans anytime soon. At any rate, it would still take several decades. For one thing, AI software still has significant shortcomings. For another, it is not a new phenomenon that new technologies are perceived as a threat at first glance. In the past, these fears have been proven wrong: Innovations do not take over the work of people, but are used as additional tools to increase the efficiency of work. So too in this case of art and AI.
Workers in the arts and media industries can remain calm for now, because AI is far from being on the same level as them. Even if the capabilities of the software are admirable – they cannot replace the work of real artists.
Conclusion: no need to worry for artists
AI systems are fascinating and frightening at the same time. What was dreams of the future before is already reality today. With image generators like DALL-E 2, which work with AI algorithms, you can create fantastic worlds in just a few seconds. For art lovers, this is an absolute dream in reality. However, among real artists, the introduction of the program caused a great uproar. However, the concern is not justified, because they can not be replaced so quickly. Now it’s a case of wait and see. Regulations and laws to protect artists could soon be enforced. |
Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM.
Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM.
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