«All about Data and Artificial Intelligence» lautete das Motto des JiVS Hackathon 2024 in Kreuzlingen in der Schweiz. „All about Data and Artificial Intelligence“ was the motto of the JiVS Hackathon 2024 in Kreuzlingen, Switzerland.
Die Schweizer Data Migration International Group (DMI) lud am 8. und 9. August junge Entwicklerinnen und Entwickler aus sechs Ländern (Algerien, Aserbaidschan, Deutschland, Indien, Polen, Schweiz) zum zweiten JiVS Hackathon auf Schloss Seeburg in Kreuzlingen ein.

Die Herausforderung bestand darin, praxisrelevante Aufgaben mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu lösen. Die Hauptgewinner des diesjährigen Wettbewerbs, das «Olympic Coders Team» – drei Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und ein junger Business Intelligence Engineer aus Berlin – überzeugten die Jury mit ihrem Ansatz, durch den Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) die unbeabsichtigte Weitergabe sensibler Daten, seien es Personen- oder Firmengeheimnisse, zuverlässig zu verhindern. So kann GenAI für den sicheren Unternehmenseinsatz fit gemacht werden.

46 junge Entwicklerinnen und Entwickler wurden aus knapp 100 Bewerberinnen und Bewerbern nach ihren Fähigkeiten ausgewählt und wetteiferten in elf Teams um das Preisgeld von insgesamt über 10’000 Schweizer Franken. Sie konnten zwischen drei Aufgaben wählen, die von den Preissponsoren Data Migration International, dem DMI-Kunden Stadler Rail und dem DMI-Partner Infosys gestellt wurden.

Dazu zählten die Automatisierung der datenbankübergreifenden Zuordnung und Interpretation von Tabellenbezeichnungen und -einträgen, der Schutz vor Weitergabe sensibler Daten bei der Nutzung von Angeboten generativer künstlicher Intelligenz in der Cloud und die automatisierte Extraktion von Website-Inhalten. Die jeweils beste Lösung zu den drei Aufgaben wurde mit einem eigenen Preis prämiert, wobei unter den drei Preisträgern noch ein Hauptgewinner bestimmt wurde.

Die strahlenden Erstplatzierten, alles Freunde noch aus Schülertagen, kamen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und vom Berliner Unternehmen Valesa. Sie trainierten ein GenAI-Modell, um die Weitergabe personenbezogener Daten oder geheimer Unternehmensinformationen zuverlässig zu verhindern.

Gerade bei der Nutzung kommerzieller GenAI-Angebote in der Cloud kann diese Weitergabe unbeabsichtigt geschehen, wenn User ihre Prompts formulieren, dafür sensible Daten verwenden und an die KI schicken. Dabei besteht das Risiko, dass diese Informationen Eingang in den Datenpool der KI finden und somit Dritten zugänglich werden – ein grosses Hindernis für den breiten Einsatz von GenAI in den Unternehmen. Mit dieser Lösung überzeugten die jungen Talente die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Buxmann, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität (TU) Darmstadt.

Den von Infosys gestifteten Preis verdiente sich das Team «089ers», drei junge Mitarbeiter deutscher und Schweizer Unternehmen, mit seiner Lösung, um Seiten einer Website automatisch nach Inhalten zu gruppieren, die gemeinsame Struktur der Seiten zu verstehen und auf Basis dieser Struktur Inhalte zu extrahieren. Mit diesem Verfahren lässt sich die Webrecherche nach bestimmten Inhalten vereinfachen und automatisieren.

Den von DMI ausgelobten Preis gewann schliesslich das Team «STRIKE-E» von der Universität Mannheim, dem mit seiner Lösung ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem unternehmensweiten Datengewebe gelang. Ein solches im Fachjargon «Data Fabric» genanntes Gewebe gibt den Unternehmen unter anderem die Möglichkeit, auf ihren gesamten Informations- und Wissensschatz zuzugreifen und ihn auszuwerten, unabhängig von der zugrunde liegenden Datenstruktur und Datenbanktechnologie.

Den Kern eines solchen Datengewebes bildet die DMI-Plattform für Informationsmanagement JiVS IMP. Eine Plattform für unternehmensweites Informationsmanagement ist essenziell, weil Anwendungen und Daten einem je eigenen Lebenszyklus unterliegen. So haben Daten aus regulatorischen oder geschäftlichen Gründen in vielen Fällen eine grössere Lebensdauer als die Applikationen, in denen sie erzeugt wurden. Deshalb ist es wichtig und mit JiVS IMP möglich, die Daten- von der Anwendungsebene zu entkoppeln und dadurch die verschiedenen Lebenszyklen separat zu managen. Mit Hilfe von JiVS IMP können Unternehmen unter anderem die Kosten für den Betrieb ihrer Legacy-Systeme um 80 Prozent senken, den Migrationsaufwand auf neue Softwaregenerationen halbieren und für 100 Prozent Informationszugriff sowie Rechtssicherheit sorgen.

«Wie schon im vergangenen Jahr war es wieder faszinierend zu sehen, wie diese jungen Talente Aufgaben gelöst haben, an denen sich Unternehmen und ihre Entwicklungsabteilungen teilweise monatelang vergeblich versuchen würden», erklärt Jury-Mitglied Thomas Failer, Gründer und Group CEO der Data Migration International Group, der den Wettbewerb 2023 ins Leben gerufen hat. «Unternehmensweites Informationsmanagement und künstliche Intelligenz in ihren verschiedenen Ausprägungen sind die beiden tragenden Pfeiler, auf die sich in Zukunft der Erfolg der Unternehmen, egal aus welcher Branche, stützen wird.»

Die Softwareindustrie muss für höheren Automatisierungsgrad sorgen

Junge Talente in den Bereichen Datenwissenschaft und KI zu fördern und einzustellen, ist für Thomas Failer ein persönliches Anliegen und ein zentrales Element in seiner langfristigen Unternehmensstrategie. Ein persönliches Anliegen, weil er die Bodenseeregion für IT-Fachkräfte aus dem In- und Ausland attraktiv machen will. Ein zentrales Mittel, um bis 2027 sein strategisches Ziel zu erreichen, mit seinem Unternehmen national wie international eine Führungsposition für intelligentes Datenmanagement einzunehmen.

Die gestellten Aufgaben stammten zwar aus ganz unterschiedlichen Bereichen, hatten jedoch alle mit der Automatisierung des Umgangs mit Daten und Informationen und deren Analyse mittels künstlicher Intelligenz zu tun. Dazu Thomas Failer: «Speziell generative künstliche Intelligenz hält für unsere Kunden ein enormes Automatisierungs- und damit Produktivitätspotenzial bereit. Doch mindestens ebenso wichtig ist, dass die IT-Industrie KI dazu nutzt, den Automatisierungsgrad der IT-Projekte bei den Kunden deutlich zu erhöhen. Selbst sehr grosse Modernisierungs- und Transformationsprojekte dürfen nicht länger Jahre dauern, sondern müssen innerhalb von Monaten erfolgreich zum Abschluss kommen. Die Taktrate bei Innovationen und Veränderungen in den Bereichen Produkte und Services sowie Prozesse ist einfach zu hoch.»

Digital Lounge@Lakeside 2024

Die Preisverleihung durch Prof. Buxmann bildete den feierlichen Abschluss des ersten Tages der DMI-Jahreskonferenz Digital Lounge@Lakeside, die am 9. und 10. August ebenfalls im Kreuzlinger Schloss Seeburg stattfand. Die jungen Talente hatten im Anschluss an die Zeremonie noch Gelegenheit, mit den an der Konferenz teilnehmenden Führungskräften zusammenzutreffen, zu diskutieren und – wer weiss? – ein erstes Einstellungsgespräch zu führen.

Knapp 300 Führungskräfte namhafter nationaler und internationaler Unternehmen, Wissenschafter und Studierende, Verbandsvertreter, Spitzensportlerinnen und -sportler sowie Vertriebs- und Technologiepartner trafen sich zum dritten Mal am Bodensee zum intensiven Austausch über Trends und Technologien rund um Daten und deren Management.

Entsprechend breit gefächert waren die Konferenzthemen. Sie reichten von generativer KI als neuer Grundlagentechnologie und vom Zusammenspiel zwischen Daten, KI und Innovation über die KI-Strategie von SAP und digitale Transformation der Unternehmen auf Basis der Lösungen aus Walldorf bis hin zu konkreten Kundenbeispielen aus der Praxis und der Herausforderung, die richtigen Talente und Bausteine für die Transformation der Unternehmen zu finden.

Krönender Abschluss der Plattform für Wissens- und Erfahrungsaustausch war wie in den Jahren zuvor die Party im Rahmen des Kreuzlinger Seenachtsfests am Abend des 10. August.

The Swiss Data Migration International Group (DMI) invited young developers from six countries (Algeria, Azerbaijan, Germany, India, Poland, Switzerland) to the second JiVS Hackathon at the Seeburg in Kreuzlingen on August 8 and 9.

The challenge was to solve practical tasks with the help of artificial intelligence. The main winners of this year’s competition, the „Olympic Coders Team“ – three students from the Baden-Wuerttemberg Cooperative State University and a young business intelligence engineer from Berlin – impressed the jury with their approach of using Generative Artificial Intelligence (GenAI) to reliably prevent the unintentional disclosure of sensitive data, be it personal or corporate secrets. In this way, GenAI can be made fit for secure corporate use.

46 young developers were selected on the basis of their skills from almost 100 applicants and competed in eleven teams for the prize money of over 10,000 Swiss francs. They had to choose between three tasks set by the prize sponsor Data Migration International, DMI customer Stadler Rail and DMI partner Infosys.

These included automating the cross-database mapping and interpretation of table names and entries, protecting sensitive data when using generative artificial intelligence services in the cloud, and automating the extraction of website content. The best solution for each of the three challenges was awarded a separate prize, and a grand prize winner was selected from the three winners.

The beaming first-place winners, all friends from school, came from Baden-Württemberg Cooperative State University and Berlin-based Valesa. They trained a GenAI model to reliably prevent the disclosure of personal data or confidential corporate information.

Especially when using commercial GenAI offerings in the cloud, this disclosure can happen unintentionally when users formulate their queries, use sensitive data, and send it to the AI. There is a risk that this information will find its way into the AI’s data pool and thus become accessible to third parties – a major obstacle to the widespread use of GenAI in companies. With this solution, the young talents convinced the jury headed by Prof. Dr. Peter Buxmann, Professor of Information Systems at the Technical University (TU) of Darmstadt.

The „089ers“ team, three young employees from German and Swiss companies, won the prize sponsored by Infosys with their solution for automatically grouping web pages according to content, understanding the common structure of the pages and extracting content based on this structure. This process simplifies and automates web searches for specific content.

The DMI prize was ultimately awarded to the „STRIKE-E“ team from the University of Mannheim, whose solution represents a further step towards an enterprise-wide data fabric. Such a fabric, known in the industry as a „data fabric“, enables companies to access and utilize their entire wealth of information and knowledge, regardless of the underlying data structure and database technology.

The core of such a data fabric is the DMI platform for information management JiVS IMP. A platform for enterprise-wide information management is essential because applications and data each have their own life cycle. For regulatory or business reasons, data often has a longer lifespan than the applications in which it was generated. Therefore, it is important and possible with JiVS IMP to decouple the data level from the application level and to manage the different lifecycles separately.

With the help of JiVS IMP, companies can reduce the cost of operating their legacy systems by 80 percent, halve the time required to migrate to new software generations, and ensure 100 percent access to information and legal compliance.

 

„Just like last year, it was fascinating to see how these young talents solved tasks that companies and their development departments have been trying to solve for months,“ said jury member Thomas Failer, founder and Group CEO of Data Migration International Group, which launched the 2023 competition. „Enterprise-wide information management and artificial intelligence in its various forms are the two main pillars on which the success of companies, regardless of industry, will be based in the future.“

Ensure higher levels of automation

Encouraging and hiring young talent in the fields of data science and AI is a personal concern for Thomas Failer and a central element of his long-term corporate strategy. A personal concern because he wants to make the Lake Constance region attractive for IT specialists from Germany and abroad. It is also a central means of achieving his strategic goal of making his company a national and international leader in intelligent data management by 2027.

Although the tasks were from very different areas, they all had to do with automating the handling of data and information and analyzing it using artificial intelligence. Thomas Failer comments: „Generative artificial intelligence in particular offers our customers enormous potential for automation and thus productivity. However, it is just as important that the IT industry uses AI to significantly increase the degree of automation in IT projects for customers. Even very large modernization and transformation projects should no longer take years, but should be successfully completed within months. The pace of innovation and change in products, services and processes is simply too fast.

Digital Lounge@Lakeside 2024

Prof. Buxmann’s award ceremony marked the end of the first day of the DMI’s annual Digital Lounge@Lakeside conference, which also took place at Seeburg Castle in Kreuzlingen on August 9 and 10. After the ceremony, the young talents had the opportunity to meet the managers attending the conference and – who knows? – a first job interview.

Nearly 300 executives from renowned national and international companies, scientists and students, association representatives, top athletes, and sales and technology partners met for the third time at Lake Constance for an intensive exchange of trends and technologies related to data and its management.

The conference topics were correspondingly diverse. They ranged from generative AI as a new foundational technology and the interplay between data, AI, and innovation, to SAP’s AI strategy and the digital transformation of companies based on solutions from Walldorf, Germany.

As in previous years, the platform for exchanging knowledge and experiences ended with a party at the Kreuzlingen Lake Night Festival on the evening of August 10.

Arne Lehfeldt, Systems Engineer und CTO Ambassador bei Dell Technologies, erklärt im Podcast Security, Storage und Channel Germany mit Carolina Heyder, warum Unternehmen keine Angst vor KI haben sollten.Arne Lehfeldt, Systems Engineer and CTO Ambassador at Dell Technologies, explains why companies shouldn’t be afraid of AI in the Security, Storage and Channel Germany podcast with Carolina Heyder.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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