Zwar ist der Hype um 5G verblasst, aber 5G-Applikationen für die Industrie sind immer noch selten.  Nathan Howe, VP Emerging Technologies & 5G bei Zscaler, erhofft sich Impulse für dieses Thema auf dem Mobile World Congress.

While the hype around 5G has faded, 5G applications for industrial use are still rare.  Nathan Howe, VP Emerging Technologies & 5G at Zscaler, hopes to see momentum on this topic at Mobile World Congress.

5G als Hype Thema war Anfang des Jahres auf der CES in Las Vegas nicht sehr präsent. Das überrascht nicht weiter, denn die Attraktivität von 5G beruht auf dem Geschwindigkeitsvorteil der Datenübertragung und der hat mittlerweile allgemein Einzug gehalten.

Endanwender können ihre Lieblingsanwendungen wie beispielsweise YouTube in hervorragender Qualität auf dem Smartphone abrufen. Aufseiten der industriellen Anwendungsszenarien zeigt sich jedoch ein anderes Bild – und Schauplatz dafür wird ein anderes Event.

Industrielle Anwendungsfälle für 5G sind nach wie vor rar. Der Mobile World Congress in Barcelona vom 27. Februar bis 2. März wird demonstrieren müssen, dass Hersteller und Provider Fortschritte in ihrem Angebot, der Dynamisierung von Workloads sowie den einfachen und gleichzeitig sicheren Zugriff darauf machen. Denn die Industrie hat Anforderungen, die weit über die schnelle Datenübertragung hinausgehen. Innovative Anwendungsfälle benötigen Workloads dort, wo sie in der Nähe der User im schnellen Netz unkompliziert genutzt werden können.

Das 5G-Versprechen einlösen

Wenn User heute über das Smartphone auf eine AWS-basierte Anwendung oder ein Robotersteuerungssystem in einer Fabrik zugreifen, muss der Datenpfad noch immer das 5G-Netz verlassen, um zur Anwendung im Internet zu gelangen, bevor er zum Nutzer zurückkehrt. Dieser Umweg addiert Latenzen und schmälert bisher die Vorteile der ultraschnellen Konnektivität. Um die Cloud und damit innovative Anwendungsszenarien näher an die Konsumenten zu bringen, sind zwei Hürden zu nehmen.

Erstens müssen Unternehmen die schnellen Funksignale für sich nutzen können. Die gute Nachricht ist, dass Telekommunikationsdienstleister einen Punkt erreicht haben, an dem die 5G-Geschwindigkeit selbst für industrielle Anwendungsfälle leicht zugänglich ist. Und die Nachfrage danach steigt, wie der globale State of Zero Trust Transformation Report 2023 von Zscaler zeigt: 62 Prozent der befragten Entscheider weltweit gaben an, dass ein leistungsstarker und latenzarmer Anwendungszugriff in den nächsten zwölf Monaten für die Konnektivität in Unternehmen relevant oder sehr relevant werden wird – für Anwendungsfälle wie Augmented Reality, Fernzugriff für Wartung und Technik, virtuelles Design oder digitale Zwillinge, um nur einige zu nennen. Für fast zwei Drittel (32 Prozent) ist die Implementierung von 5G-Technologien für eine verbesserte Konnektivität eine ihrer obersten Prioritäten.

Der zweite Schritt erfordert mehr transformative Anstrengungen. Um die Workloads an den Punkt zu bringen, an dem sie lokal verfügbar sind, sind eine Neugestaltung der Architektur und damit Changemanagement Prozesse erforderlich. Vergleichbare Restrukturierungsprozesse der IT-Infrastruktur haben Unternehmen bereits durchlaufen, als sie sich vom Fokus auf das Rechenzentrum lösten und zu Cloudfirst zentrierten Modellen mit dezentral in der Cloud gehosteten Diensten wechselten. Diese Evolution muss jetzt fortgesetzt werden, indem Cloud-basierte Workloads näher an die Umgebungen rücken, wo sie schnell konsumiert werden können.

Anwendungsverteilung neu gedacht

Viele Unternehmen sind in ihrer Anwendungsentwicklung an einem Punkt angelangt, an dem sie ihr Vertriebsmodell überdenken. Einer der Hauptgründe dafür ist die Kundenzentrierung ihrer Anwendungen. Enduser wollen so schnell wie möglich auf die Applikation zugreifen. Infolgedessen überlegen die Entwickle, wie sie ihre Anwendungen näher an den Edge bringen können.

Um diese Verlagerung zu erleichtern, bieten Telekommunikationsdienstleister mit 5G neue Modelle für die Bereitstellung an, über die sich Apps in der heutigen dreidimensionalen Welt nicht mehr statisch, sondern dynamisch abbilden lassen. Durch diese Modelle rückt die Anwendungsschicht näher an den Verbrauchenden heran. Dies ist genau die Evolution, die in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten ist, wenn Unternehmen beginnen, privates 5G für branchenspezifische Anwendungsfälle einzusetzen.

Über das herkömmliche Netzwerk hinausreichend ermöglicht 5G völlig neue Anwendungsszenarien, in denen es neben der schnellen Datenübertragung auch die Absicherung der Zugangsberechtigungen zu überdenken gilt. Wenn Unternehmen das volle Potenzial der Cloud ausschöpfen wollen, um User, Anwendungen und IoT- oder OT-Geräte zu sichern, wird ein Zero Trust-Framework Orientierungshilfe für die Absicherung der Datenströme bieten. Denn Workloads müssen nicht nur an der Edge verfügbar sein und damit dynamischer werden, sie müssen gleichzeitig abgesichert werden.

Um eine solche Evolution ganzheitlich zu bewerkstelligen, müssen 5G-Implementierungen die Orchestrierung von Anwendungen und Sicherheit Hand in Hand mit der 5G-Modularisierung gehen. Das derzeitige Wirtschaftsklima wird Unternehmen jeder Größe vor die Herausforderung stellen, neue Wege zur Erschließung von Wettbewerbsvorteilen zu gehen. Da 5G-gesteuerte Anwendungen darüber hinaus untrennbar mit dem massiven Trend der Automatisierung und Simplifizierung von Infrastrukturen verbunden sind, wird der Mobile World Congress Möglichkeiten zur Umsetzung aufzeigen.

5G as a hype topic was not very present at CES in Las Vegas earlier this year. That’s not surprising, because the appeal of 5G is the speed advantage of data transmission, and that has now taken hold.

End users can access their favorite applications, such as YouTube, in excellent quality on their smartphones. On the industrial use case side, however, the picture is different – and the setting for this will be a different event.

Industrial use cases for 5G are still rare. Mobile World Congress will have to demonstrate that manufacturers and providers are making progress in their offerings, the dynamization of workloads, and easy yet secure access to them. After all, the industry has requirements that go far beyond fast data transmission. Innovative use cases need workloads where they can be used easily in the vicinity of users on the fast network.

Delivering on the 5G promise

Today, when users access an AWS-based application or a robotic control system in a factory via their smartphone, the data path still has to leave the 5G network to get to the application on the Internet before returning to the user. This detour adds latency and so far detracts from the benefits of ultra-fast connectivity. To bring the cloud, and thus innovative application scenarios, closer to consumers, there are two hurdles to overcome.

First, enterprises must be able to leverage the fast wireless signals for their own benefit. The good news is that telecom service providers have reached a point where 5G speeds are readily available even for industrial use cases. And demand for it is growing, as Zscaler’s 2023 global State of Zero Trust Transformation Report shows: 62 percent of decision makers surveyed worldwide said that high-performance, low-latency application access will become relevant or very relevant to enterprise connectivity in the next 12 months – for use cases such as augmented reality, remote access for maintenance and engineering, virtual design or digital twins, to name a few. For nearly two-thirds (32 percent), implementing 5G technologies for improved connectivity is one of their top priorities.

The second step requires more transformative efforts. Getting workloads to the point where they are available locally will require architecture redesign and thus change management processes. Companies have already gone through comparable IT infrastructure restructuring processes when they moved away from a data center focus to cloud first centered models with services hosted decentrally in the cloud. That evolution must now continue, moving cloud-based workloads closer to environments where they can be rapidly consumed.

Application deployment rethought

Many companies are at a point in their application development where they are rethinking their distribution model. One of the main reasons is to make their applications customer-centric. End users want to access the application as quickly as possible. As a result, developers are considering how to move their applications closer to the edge.

To facilitate this shift, telecom service providers are offering new delivery models with 5G, through which apps can be dynamically rather than statically mapped in today’s three-dimensional world. These models move the application layer closer to the consumer. This is exactly the evolution we can expect to see over the next twelve months as enterprises begin to deploy private 5G for industry-specific use cases.

Reaching beyond the traditional network, 5G enables entirely new application scenarios where, in addition to high-speed data transmission, securing access credentials must be rethought. If enterprises want to realize the full potential of the cloud to secure users, applications, and IoT or OT devices, a zero trust framework will provide guidance for securing data flows. This is because workloads not only need to be available at the edge and thus become more dynamic, they need to be secured at the same time.

To accomplish such an evolution holistically, 5G implementations must address application orchestration and security hand-in-hand with 5G modularization. The current economic climate will challenge enterprises of all sizes to find new ways to unlock competitive advantage. Furthermore, as 5G-driven applications are inextricably linked to the massive trend of infrastructure automation and simplification, Mobile World Congress will highlight opportunities for implementation.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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