Umweltschutz und Cybersecurity sind zwei große Herausforderungen bei der Fußball-EM. Effektives Datenmanagement kann helfen.

Sustainability & Cybersecurity  are two major challenges for the European Football Championship. Effective data management can help.

Der Ball rollt und bewegt auch die Daten. Datenmanagement ist ein gesellschaftliches Thema, das jeden Bürger betrifft. Das wird insbesondere bei Großereignissen wie der Fußball-EM 2024 in Deutschland ersichtlich. Insgesamt 2,7 Millionen Fans erwartet die deutsche Bundesregierung jetzt im Sommer in den Stadien – dazu kommen viele Millionen mehr auf den Fanmeilen der Gastgeberstädte.

Die Speicherung und Verarbeitung der dafür notwendigen Datenmengen bei mehreren Millionen Registrierungen, beim Ticketverkauf und im lokalen WLAN stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen bezüglich Datenschutz und Cybersecurity. Spektakel wie die EM 2024 ziehen Cyberkriminelle an, denn diese können dank der hohen Medienaufmerksamkeit selbst bei geringem eigenem Aufwand hohen Schaden anrichten.

Hinzu kommt: Die Datenspeicherung hat einen enormen Energieverbrauch und verursacht im schlechtesten Fall große Mengen an CO2. Dies spiegelt die Realität außerhalb der EM wieder: Laut Bitkom machen Rechenzentren und IT-Installationen in deutschen Unternehmen etwa drei Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs aus. Für beide Aspekte – Datensicherheit und Energieverbrauch – ist ein effektives Datenmanagement unerlässlich.

Die EM 2024 – eine Herausforderung für die Nachhaltigkeit

Im Kampf gegen die globale Erwärmung und um steigende Energiekosten abzufedern, ist verantwortungsvolles Datenmanagement ein wichtiges Thema. Zwei aktuelle Studien zeigen seine Notwendigkeit – und den Beitrag energieeffizienter Datenspeicher.

Im Storage-Bereich sind vor allem „kalte Daten“ Energiefresser. Sie liegen ungenutzt in den Rechenzentren und belasten die Energiebilanz sowie den CO2-Fußabdruck der Rechenzentren erheblich, ohne einen aktiven Zweck zu erfüllen. Laut einer NetApp-Studie liegen beispielsweise 41 Prozent der Daten in Großbritannien ungenutzt brach, was den privaten Sektor jedes Jahr 3,7 Milliarden Pfund kostet.

Daran wird deutlich, dass kein Unternehmen um die strategische Priorisierung des Datenmanagements herumkommt. Will es seine Nachhaltigkeitsziele erreichen, muss es den Energieverbrauch seines Rechenzentrums verringern. Das bedeutet auch, Daten ressourcenschonend zu managen. Eine von IFOP durchgeführte Studie zeigt, dass 85 Prozent der befragen Unternehmen in Frankreich bereits einen Manager haben, der für die Kontrolle und/oder Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ihres Rechenzentrums zuständig ist – und in Frankreich liegt der Anteil der ungenutzten Daten nur bei 17 Prozent.

Cyberkriminelle wittern leichte Beute

Aber nicht nur das Thema Umweltschutz stellt die Organisatoren der Fußball EM 2024 vor Herausforderungen. Das europaweit relevante Fußballturnier lockt auch unweigerlich Bedrohungsakteure an. So ging die Bundesregierung bereits im Vorfeld davon aus, dass sich angesichts zunehmender Digitalisierung und Vernetzung in allen Gesellschaftsbereichen die Angriffsfläche für Cyberattacken vergrößert. Gerade die UEFA EURO 2024 wird als internationales Event als besonders attraktiv für potenzielle Angreifer eingeschätzt, weshalb das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen IT-Sicherheitsleitfaden erstellen ließ.

Konkret warnt zudem das Bundesinnenministerium vor einem Cyberangriff auf das Ticketing-System der UEFA. Bei der Europameisterschaft wird zum ersten Mal in Deutschland ausschließlich auf ein elektronisches Ticket-App-System gesetzt. Die Sicherheitsbehörden rechneten bereits vor dem Start damit, dass Cyberkriminelle beispielsweise über einen DDoS-Angriff das Ticketsystem attackieren und sabotieren könnten. Gerade die digitale Infrastruktur kann eine Schwachstelle bei Großveranstaltungen sein.

Aber auch die Fans selbst stehen im Visier der Cyberkriminellen – etwa, wenn es um den Kauf von Eintrittskarten gilt. Martin Kallen, der UEFA-Turnierdirektor, enthüllte in einem Interview, dass in der ersten Verkaufsphase Millionen ungültiger Bot-Anfragen eingingen, die im Verbindung mit dem Schwarzmarkt stehen. Phishing-Kampagnen sind ebenso eine beliebte Angriffsmethode, um bei Großereignissen unerlaubterweise an Daten zu kommen. Die Phishing-Mails werden in verschiedenen Sprachen verschickt und versuchen etwa mit Lockangeboten zu Freikarten, Streaming-Links oder Gewinnspielen die Empfänger zum Übersenden kritischer Daten anzuleiten.

Eine weitere Sorge bei der laufenden Veranstaltung: DDoS-Attacken könnten dazu genutzt werden, um Stadionbildschirme zu kapern, um dann Desinformationen oder politische Agenden zu verbreiten. Darauf haben sich IT-Dienstleister, Streaming-TV-Sender und deren IT-Teams entsprechend vorbereitet. Zudem sind künstlich herbeigeführte Stromausfälle denkbar: 2018 gab es bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea einen solchen Angriff, der später als Olympic Destroyer bekannt wurde.

Und auch im Vorfeld dieser Europameisterschaft gab es beispielsweise im Austragungsort München einen massiven Cyberangriff auf den lokalen Verkehrsverbund MVV. Dieser betraf die Infrastruktur des Verkehrsnetzes, legte die Fahrplanauskunft lahm, die Internetseite war nicht mehr aufrufbar und die digitalen Anzeigen an den Haltestellen vielen aus – die Auswirkungen auf die Fahrgäste waren folgenschwer.

Fazit: Datenmanagement geht uns alle an

Eine umfassende Datenmanagement-Strategie ist essenziell, damit Großveranstaltungen wie die EM 2024 in Deutschland funktionieren können. Sie verhindert verschwenderische Energie- und Stromkosten und stellt sicher, dass wichtige Daten von Fans, Unternehmen und Behörden geschützt bleiben. So kann die UEFA EURO 2024 auch weiterhin zu einem fröhlichen und sicheren Fest für Deutschland und seine Gäste werden.

The ball is rolling and so are data. Data management is a social issue that affects every citizen. This is especially true for major events such as the 2024 European Football Championship in Germany. The German government is expecting a total of 2.7 million fans in the stadiums this summer – and many millions more on the fan miles in the host cities.

Storing and processing the data required for tens of millions of registrations, ticket sales, and local Wi-Fi is a major data protection and cybersecurity challenge. Spectacular events such as Euro 2024 attract cybercriminals because the media attention means they can do a lot of damage with little effort.

What’s more, data storage consumes a lot of energy and, in the worst case, generates large amounts of CO2. According to Bitkom, data centers and IT installations in German companies account for around three percent of the country’s total electricity consumption. Effective data management is essential for both data security and energy consumption.

The 2024 European Football Championship – a challenge for sustainability

In the fight against global warming and to mitigate rising energy costs, responsible data management is an important issue. Two recent studies demonstrate the need – and the contribution – of energy-efficient data storage.

When it comes to storage, „cold data“ is an energy guzzler. Sitting idle in data centers, it has a significant impact on data center energy and carbon footprints without serving any active purpose. For example, according to a NetApp study, 41 percent of data in the UK is sitting idle, costing the private sector £3.7 billion each year.

It is clear that no company can afford to ignore the strategic importance of data management. To meet sustainability goals, organizations must reduce the energy consumption of their data centers. This also means managing data in a way that conserves resources. A study conducted by IFOP shows that 85% of French companies surveyed already have a manager responsible for controlling and/or reducing the carbon footprint of their data center – and in France, the proportion of unused data is only 17%.

Cybercriminals smell easy prey

Environmental issues are not the only challenge facing the organizers of Euro 2024. The Europe-wide soccer tournament also inevitably attracts threat actors. The German government had already anticipated that the increasing digitalization and networking in all areas of society would increase the attack surface for cyberattacks. As an international event, UEFA EURO 2024 is considered particularly attractive for potential attackers, which is why the Federal Office for Information Security (BSI) had an IT security guide drawn up.

The German Ministry of the Interior is warning of a cyberattack on UEFA’s ticketing system. For the first time in Germany, an electronic ticketing app system will be used exclusively for the European Championship. Even before the start of the tournament, the security authorities expect that cyber criminals could attack and sabotage the ticketing system, for example via a DDoS attack. The digital infrastructure is vulnerable at major events.

But the fans themselves are also targeted by cybercriminals – for example, when it comes to buying tickets. Martin Kallen, UEFA’s tournament director, revealed in an interview that millions of invalid bot requests linked to the black market were received during the initial sales phase. Phishing campaigns are also a popular attack method to gain unauthorized access to data during major events. The phishing emails are sent in different languages and attempt to lure recipients into sending critical data with offers of free tickets, streaming links, or contests.

Another concern for the current event is that DDoS attacks could be used to hijack stadium screens to spread disinformation or political agendas. IT service providers, streaming TV broadcasters and their IT teams have been preparing for this.

The 2018 Winter Olympics in South Korea saw such an attack, which later became known as the Olympic Destroyer.

And in the run-up to the European Football Championships, for example, there was a massive cyber attack on the MVV public transport system in Munich. This affected the infrastructure of the transport network, paralyzing timetable information, making the website inaccessible, and causing digital displays at stops to fail – the impact on passengers was severe.

Conclusion: Data management affects us all

A comprehensive data management strategy is essential to ensure that major events such as the 2024 European Football Championships in Germany can function. It prevents wasted energy and power costs, and ensures that critical data from fans, businesses, and government is protected. In this way, UEFA EURO 2024 can continue to be a happy and safe celebration for Germany and its guests.

Von Jakob Jung

Dr. Jakob Jung ist Chefredakteur Security Storage und Channel Germany. Er ist seit mehr als 20 Jahren im IT-Journalismus tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehören Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (Storage und Datacenter) sowie ChannelBiz. Darüber hinaus ist er für zahlreiche IT-Publikationen freiberuflich tätig, darunter Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider und ZDnet. Seine Themenschwerpunkte sind Channel, Storage, Security, Datacenter, ERP und CRM. Dr. Jakob Jung is Editor-in-Chief of Security Storage and Channel Germany. He has been working in IT journalism for more than 20 years. His career includes Computer Reseller News, Heise Resale, Informationweek, Techtarget (storage and data center) and ChannelBiz. He also freelances for numerous IT publications, including Computerwoche, Channelpartner, IT-Business, Storage-Insider and ZDnet. His main topics are channel, storage, security, data center, ERP and CRM. Kontakt – Contact via Mail: jakob.jung@security-storage-und-channel-germany.de

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